1. Basketball-Bundesliga 1. Basketball-Bundesliga: Auch Vorletzter vernascht «Wölfe»
Braunschweig/MZ. - Die Hoffnung hat MBC-Chef Joachim Stumpf trotz des 68:79 (31:48) noch nicht aufgegeben: "Nächste Woche gegen Bamberg haben wir unsere letzte Chance." Ob allerdings - wie angekündigt - ein weiterer Spieler geholt wird, weiß am Sonnabend kurz vor 22 Uhr nicht mal der Macher des Weißenfelser Basketballs. "Ob wir noch mal investieren? Wir haben es getan, und es hat nichts gebracht." Dass Chris Haslam bestens gedeckt würde, sei klar gewesen. Aber dass Alosa solch eine Leistung bringe (zwei Punkte in der ersten Hälfte) und beide Amerikaner weit weg von ihrer Normalform seien, hätte er nicht erwartet. "Es wurde lustlos und ohne Charakter gespielt, und ohne Einsatz ist auch in Braunschweig nichts zu gewinnen."
Nur der Beginn - mit Mario Bosnjak in der Startfünf - lässt Hoffnungen keimen. Da auch der Gastgeber nicht trifft, führen die "Wölfe" 6:5 (3.). Dann versenkt der überragende Demond Mallet seinen ersten von sechs Dreiern zum 8:6. Beim 12:15 (6.) ist der Gast noch dran, doch weitere drei Zähler von Mallet zum 18:12 lösen alle Bremsen, während die Saalestädter mehr und mehr blockieren und an der Verteidigung der Niedersachsen förmlich zerbrechen. Allein Alosa bringt es in dieser Phase auf drei und Vogel auf zwei Ballverluste. Sechs Freiwürfe werden durch Alosa, Vogel und Haslam vergeben, und das große Nervenflattern beginnt. Dabei trauen sich die Routiniers, die bis auf einen 9-Minuten-Auftritt von Kolodziejski auf dem Parkett agieren, nicht mal freistehend von der Drei-Punkte-Linie zu werfen. Über die Stationen 12:22/9., 19:34/ 13. und 21:44/16. geht es in die Halbzeit, wobei die Hausherren schon zehnmal mehr getroffen haben. Dieses Spiel setzt sich nach Wiederanpfiff fort, und Braunschweig führt mit respektablem Vorsprung (53:31/23., 67:43/30.). Als der MBC nach Würfen von Alosa, Mathis, Vogel und den ersten Bosnjak-Punkten auf 55:69 (36.) verkürzt, trifft Joakim Blom im Gegenzug wieder mit einem Dreier und wird Marko Verginella unterm Korb geschickt in Szene gesetzt. Da bleibt als einziger Trost, dass der direkte Vergleich nach dem 85:73 daheim gewonnen ist.
Ob das freilich noch irgend einen Wert hat, bezweifeln manche Fans. Karsten Berner: "Das war unterirdisch. Die setzten sich allein selbst gegen drei Leute unterm Korb durch." Und Jürgen Scherbaum, der die "Wölfe" schon in der Regionalliga begleitete, meint: "Die Hoffnung geht zuletzt, doch ich glaube, sie ist schon gestorben. Mannschaft u n d Fans haben sich offenbar aufgegeben. Es war erschütternd, und in diesem Zustand geht es in die 2. Liga." Traurig ist das Match besonders für Sindy Müller, die trotz ihres 14. Geburtstages die Reise angetreten hat. Sie stammt aus Neukieritzsch bei Borna, spielt in der Schule Basketball und kommt seit dieser Saison zu den Spielen der Korbjäger: "Ich hatte gehofft, dass wir gewinnen, weil Braunschweig nicht so stark ist."