Wohin mit Altkleidern? Wohin mit Altkleidern?: Bei der Jugendwerkstatt kann man noch Dinge abgeben

Halle (Saale) - Wie schon in der ersten Pandemie sortieren viele Hallenser ihre Kleiderschränke aus. Und haben ein Problem: Wohin mit den Jacken, T-Shirts und Hosen? Die Kleiderkammern haben pandemiebedingt geschlossen und nehmen deswegen auch nichts an. „Unsere Lager sind voll und wir können keine Spenden annehmen“, sagt Susanne Willers, Vorstand der Caritas Halle.
Sie bittet die Hallenser, ihre Spenden aufzubewahren und nach dem Ende des Lockdowns im Sozialkaufhaus auf der Silberhöhe vorbeizubringen. Dort ist im Lockdown übrigens auch die Lebensmittelausgabe täglich von 9 bis 12 Uhr geöffnet.
„Wir erhalten jetzt mehr Spenden als sonst. Das war auch im ersten Lockdown so“
Doch es gibt eine Einrichtung, die eine Kleiderkammer hat und als Jugendhilfeeinrichtung auch in der Pandemie öffnen darf: das Schirm-Projekt der Halleschen Jugendwerkstatt in der Rudolf-Ernst-Weise-Straße. „Wir erhalten jetzt mehr Spenden als sonst. Das war auch im ersten Lockdown so“, sagt Leiterin Antje Weise. Deswegen sind die Regale gut gefüllt - aber auch die Nachfrage groß.
Da das Schirm-Projekt auch Familien mit Kindern im Rahmen der Hilfen zur Erziehung betreut, ist Antje Weise auch froh, hier helfen zu können. „Wir haben zum Beispiel viele Kinder mit Wintersachen versorgt, etwa, wenn sie aus den Schuhen herausgewachsen waren“, sagt sie.
„Grundsätzlich nehmen wir auch nur Bekleidung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an“
Auch funktionstüchtiges Spielzeug ist hier willkommen. Gerade aktuell würden die Sozialarbeiter des Schirm-Projekts Spiele mit in die Familien bringen, um im Lockdown so die Langeweile ein wenig zu vertreiben. Aber auch Bettwäsche, Hygieneartikel, Kinderwagen - alles ist im Schirm-Projekt willkommen und findet schnell einen neuen Eigentümer. Möbel können hier jedoch nicht abgegeben werden, dafür fehlen die Lagerkapazitäten.
„Grundsätzlich nehmen wir auch nur Bekleidung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an“, macht Antje Weise deutlich, denn das ist das Klientel der Einrichtung. Vor allem Bekleidung für junge Herren und auch Männerschuhe seien besonders gerne gesehen, weil diese Dinge nicht so häufig angegeben werden. Täglich von 11 bis 14 Uhr geben die Mitarbeiter der Einrichtung die Spenden aus.
„Deswegen können wir derzeit keine Sachspenden annehmen“
Auch der „Blaue Elefant“ des Kinderschutzbundes hat eine Kleiderkammer. Aber auch diese muss im Lockdown zu bleiben, denn sie gehört organisatorisch zur Familienbildung. „Nur der offene Bereich ist derzeit für die Kinder und Jugendlichen verfügbar“, erklärt Carola Richter vom Kinderschutzbund. „Deswegen können wir derzeit keine Sachspenden annehmen“, ergänzt sie.
So geht es auch der Bahnhofsmission. Hier erhalten Bedürftige zwar eine trockene Hose oder Jacke, falls das im Notfall erforderlich ist. Angenommen werden diese Kleiderspenden jedoch nicht vor Ort - sie stammen vielmehr aus den Beständen der Caritas.
Sammlung für Neinstedter Stiftung
Jedes Jahr im März sammelt die evangelische Johannesgemeinde Kleidung und Sachspenden sowie Bastelmaterial zugunsten der Evangelischen Stiftung Neinstedt im Harz. Dort werden rund 600 Menschen mit geistigen und seelischen Behinderungen betreut. Aufgrund der Corona-Situation wurde die Sammlung in diesem Jahr aber auf Mai verschoben. Ab dem 3. Mai 2021 können die Sachen dann wie gewohnt werktags von 10 Uhr bis 18 Uhr im Gemeindehaus, An der Johanneskirche 2, abgegeben werden. Mit der Öffnung des Gemeindehauses am Samstag, 8 Mai, von 10 Uhr bis 12 Uhr endet die Sammlung dann für dieses Jahr. (mz)