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Wiwog-Chef Schade: Zwei Millionen Euro reichen nicht

05.03.2007, 17:14

Wittenberg/MZ/wam. - 34 beschädigte Balkone, 170 zerstörte Fenster, drei verschobene Dachstühle und insgesamt 28 betroffene Gebäude. "Nach unserer Auffassung werden die von der Versicherung geschätzten zwei Millionen Euro zum Ausgleich der Sturmschäden im Wohngebiet an der Dessauer Straße nicht reichen." Das sagte der Geschäftsführer der Wittenberger Wohnungsbaugesellschaft, Fritz-Peter Schade, Landtagsabgeordneten der Linkspartei, die sich am Montag ein Bild über die Folgen des Sturms machen wollten.

Der, so bestätigte ein Abgeordneter, habe nirgends im Land auf einer so großen Fläche gewütet wie in Wittenberg. Bereits jetzt lägen Rechnungen über 1,2 Millionen Euro vor, so Schade, der Stadt, Versicherer, Landkreis und Baufirmen lobte. Seit zehn Tagen seien alle Dächer wasserdicht, in der Schenkendorfstraße könnte am Sonnabend der letzte Ziegel gelegt werden.

Sorgen machen Schade allerdings zwei Dinge. Allein mit den Versicherungsleistungen werde das Wohnumfeld nicht so gestaltet werden können, wie bei der geplanten Sanierung im nächsten Jahr vorgesehen. Zudem stelle sich die Frage, wie die besonders schwer getroffenen Wohnungen saniert werden können. "Ich stelle dem Aufsichtsrat am 15. März eine Vision vor, wie es hier einmal aussehen kann", sagte Schade, "aber dafür haben wir erst recht kein Geld". Und so hofft Schade auf Hilfe des Bauministeriums des Landes. Das hatte kurz nach Kyrill bereits Unterstützung angeboten, auf die Schade mit Blick auf das zügige Vorankommen bewusst verzichtet hat. "Ich wollte nicht zulassen, dass der eine auf den andern guckt, wer denn nun zahlt."

Bislang seien die Schäden behoben worden, die eindeutig von der Versicherung zu zahlen waren, nun müsse man das Angebot aus Magdeburg nutzen und über Möglichkeiten sprechen. "Die Lösung müsste sein, dass die Stadtumbauförderung mit einem Eigenanteil von uns und nicht von der Stadt untersetzt werden kann."