Wittenberg Wittenberg: Kult-Reporter outet sich als Schalke-Fan
WITTENBERG/MZ. - Noch heute wird der inzwischen 60-Jährige im Internet-Lexikon Wikipedia als "Anhänger des Ruhrgebietsfußball" zitiert. Das freilich ist überholt. "Ich habe eine Schwäche für die Schalker", hat der Reporter, der seit 1972 mehr als 1 000 Bundesliga übertragen hat, inzwischen eingeräumt. Und möglicherweise haben die Dortmunder Fans nun doch recht, dass der Volljurist - einst im Bundespresseamt in Bonn tätig - "blau-weiße Unterwäsche" als Referenz an seinen Lieblingsverein trägt.
Fragen sind da erlaubt - außer einer. "Na, wie isset denn so als Rentner?" das verhagelt der Journalisten-Legende mitunter die Laune. Seit 2008 zwar in Altersteilzeit, könne er keine senioren-typische Verhaltensweise bei sich nicht erkennen. "Ich fange nicht an, Sprachkurse zu belegen" betont er. Sein Comeback hat er längst beim Internet-Radio 90elf erlebt. Dafür erhielt den Deutschen Radiopreis. Jetzt präsentiert er seinen Hörern im Gegensatz zur ARD-Konferenzschaltung komplette Begegnungen. Und modernen Medien fühlt er sich durchaus verbunden. Mit Frank Buschmann ist er die Stimme eines der bekanntesten Fußball-Computerspiele. Und das Internet nutzt er mit seiner Homepage zur Werbung in eigener Sache. "Wenn Sie in der Lage sind, meine schweinemäßigen Honorare zu bezahlen, werden wir zusammenkommen, da bin ich ganz sicher", schreibt Breuckmann, der sich unter anderem schon als Sänger, Schauspieler und Krimi-Autor "Rote Karte für Pommes" versuchte. In den Gesprächen muss es also nicht "zwanghaft um Fußball" gehen. So kann der Düsseldorfer auch einige Karneval-Episoden zum Besten geben.