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Weihnachtsmarkt in Wittenberg Weihnachtsmarkt in Wittenberg: Es weihnachtet wieder

Von Irina Steinmann 27.11.2018, 11:47
Kein Markt ohne Weihnachtsmann. Der Rauschebart kam diesmal mit einer Geländemaschine. Er nimmt übrigens auch Weihnachtspost entgegen, Wunschzettel zum Beispiel. Alle Briefe würden beantwortet, hieß es.
Kein Markt ohne Weihnachtsmann. Der Rauschebart kam diesmal mit einer Geländemaschine. Er nimmt übrigens auch Weihnachtspost entgegen, Wunschzettel zum Beispiel. Alle Briefe würden beantwortet, hieß es. Thomas Klitzsch

Wittenberg - Schon Ende vergangener Woche war die Ungeduld mit Händen zu greifen - wann bloß ist dieser Totensonntag endlich vorüber? Seit gestern ist es soweit: Am Montagabend wurde auf dem Wittenberger Marktplatz der Weihnachtsmarkt offiziell eröffnet. 60 Händler und Schausteller erwarten bis zum 30. Dezember die Besucher unterm Nostalgie-Riesenrad, und damit eine Woche länger als in den Vorjahren.

Schon am Vormittag haben die Buden ihre Luken aufgemacht, so war es vorgesehen und außerdem ist das Wetter schließlich Ia: nicht zu lau und nicht zu frostig zum Schlendern, Schauen und Schlucken.

Gegen Abend ist eine größere Zuschauerschar zusammengekommen vor dem Alten Rathaus, so kennt man das von diesem Anlass, und als die Bläser vom beleuchteten Altan herab ihre Töne über den Platz schicken, stellt sich tatsächlich ein winziger Hauch Festlichkeit ein. Sie beginnen mit „Alle Jahre wieder“, das passt. Die Stadtwache mit ihren Hellebarden hält die Menge auf Abstand von der Bühne.

Der Weihnachtsmarkt in Wittenberg ist seit dem gestrigen Montag und bis einschließlich 30. Dezember geöffnet, lediglich am 24. und am 25. Dezember bleibt der Markt geschlossen. Ein Besuch ist zwischen 11 und 20 Uhr möglich, die Gastronomie schließt sogar erst um 22 Uhr. Die Weihnachtshütte für Kinder im Märchenwald ist täglich von 15 bis 18 Uhr geöffnet, die natürlich ebenfalls für Kinder gedachte „Weihnachtsmannhütte“ Montag bis Freitag von 15.30 bis 18 Uhr, am Wochenende bereits ab 14.30 Uhr. Auch in diesem Jahr läuft wieder das Kinder-Suchspiel „Weihnachtsgans Hans“ in den Geschäften der Innenstadt, die Preise werden montags bis freitags jeweils um 17 Uhr auf der Marktbühne überreicht. Täglich gibt es am Nachmittag ein kleines Kulturprogramm, es startet in der Regel um 16 Uhr und wird vom Nachwuchs aus Kitas und Schulen sowie von Wittenberger Vereinen gestaltet. Ab dem 1. Advent, das ist der 2. Dezember, leuchtet zwischen den Türmen der Stadtkirche dann auch wieder der Herrnhuter Stern, die kleine Zeremonie hierfür beginnt um 17 Uhr; zuvor, um 16 Uhr, gibt an diesem Sonntag das Bergmannsorchester Bitterfeld ein Weihnachtskonzert.

Denn da kommt ja noch was. Zuallererst aber die Reden. Vom Gewerbeverein als Organisator zum Beispiel; dass die Vorsitzende dabei Stadt- und Schlosskirche verwechselt wird ihr, Weihnachten!, sofort verziehen. Die hohen Vertreter von Kommune und Kirche, Oberbürgermeister Torsten Zugehör und Stadtkirchenpfarrer Johannes Block, tragen Gedichte vor und erinnern die Bratwurst kauende Menge vorsorglich an den Geist der Weihnacht.

Es möge besinnlich zugehen, weniger hektisch und vor allem gemeinschaftlich. Sie erinnern auch daran, wie gut wir es hier haben. In der Ukraine, so Zugehör, steht der Frieden gerade wieder auf Messers Schneide, zahllose Menschen sind dort ohne Heizung. Die Kinder werden ungeduldig. Denn da fehlt doch noch die Hauptperson? Bitte sehr: Der Weihnachtsmann reist diesmal auf einer Geländemaschine an, kurz vor halb sieben war’s. Und dann erstrahlte auch der Baum.

In den nächsten Wochen wird der große Weihnachtsmarkt durch mehrere kleine Märkte ergänzt: Bereits an diesem Wochenende (ab Freitag, 15 Uhr) glänzt in den Cranach-Höfen Markt 4 und Schloss-Straße 1 der „Markt der schönen Dinge“ mit Kunsthandwerk. Vom 7. bis 9. Dezember ist „Weihnachtsmarkt der Vereine“ (ab Freitag, 16 Uhr). Und auch der „Adventshof in der Juristenstraße 6“ lädt wieder zum Besuch, an allen Adventswochenenden, freitags bis sonntags.

(mz)