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Wetter im Kreis Wittenberg Wechselhafter März - Welche Befürchtungen sich nicht bewahrheitet haben

Der MZ-Hobby-Meteorologe schaut in die Statistiken: Dabei zeigt sich einige Befürchtungen bewahrheiteten sich nicht. Dafür war es der zweitwärmste seiner Art.

Von Achim Kuhn 11.04.2024, 09:30
Zum Frühlingserwachen in Wörlitz gab es am 17. März Sonne pur. Wie oft in diesem Monat.
Zum Frühlingserwachen in Wörlitz gab es am 17. März Sonne pur. Wie oft in diesem Monat. (Foto: Thomas Klitzsch)

Wittenberg/MZ. - Ein Hoch auf die Rekorde: Im Januar dieses Jahres wurde eine Temperatur verzeichnet, die zwei Grad über dem langjährigen Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990 lag, begleitet von einer Regenmenge, die 128 Prozent des üblichen Niveaus erreichte. Der Februar brachte eine Temperatursteigerung von 6,8 Grad auf insgesamt 7 Grad und ein Plus von 212 Prozent der zu erwarteten Niederschlagsmenge.

Diesen März betrug die durchschnittliche Temperatur 7,8 Grad, was etwa 4 Grad über dem üblichen Wert liegt. Aber nur 74 Prozent oder 28 Liter/m². Diese Menge darf als „normal“ gelten, Abweichungen von 48 Prozent sind Standard. Gleichwohl.

Trockenheit befürchtet

Eine längere Phase mit äußerst geringen Niederschlägen, die vom 23. Februar bis zum 16. März dauerte und im Durchschnitt des Landkreises lediglich 7 Liter/m² brachte, ließen (schon wieder) Befürchtungen über eine sehr zeitige Frühjahrstrockenheit aufkommen. Angesichts vieler vernässter Flächen in der Elbaue könnte diese „Trockenzeit“ einen Rückgang der Bodenfeuchte gebracht haben.

Am 30. März war die Luft mit Saharastaub versetzt.
Am 30. März war die Luft mit Saharastaub versetzt.
(Foto: Sascha Graf)

Der Witterungsverlauf des März war ein ständiges Abwechseln warmer und kühler Phasen, wobei die letzteren kaum länger als zwei oder drei Tage anhielten. Demzufolge waren alle Dekadenmittel der Lufttemperatur 3 bis 4 Grad höher als im langjährigen Mittel zu finden. Der Monat brachte zwar keinen Eistag mehr (- 1), an Frosttagen wurden in der Elbaue noch 10 bis 11 davon gezählt (- 4). In Erdbodennähe (5 cm) wurden 15 Frosttage ermittelt.

Sommer- und heiße Tage waren kein Thema, für einen Warmen Tag (über 20°C) hatte es am 30. des Monats allemal gereicht. Von den Temperaturaufschreibern wurden 23 beziehungsweise 23,5 Grad Celsius gemessen. Solch „hohe“ Temperaturspitzen sind im März eher selten anzutreffen. Vor dem diesjährigen Ereignis wurden in Wittenberg seit 1937 nur wenige Fälle verzeichnet: Am 30. März 1968 erreichte das Thermometer 25,0°C, was bis heute nicht wieder erreicht wurde. Danach folgt der 31. März 2017 mit 23,1°C und der 31. März 2021 mit 23,9°C.

Leichtes Niederschlagsplus

Die Zahl der Niederschlagsereignisse war überschaubar. In der ersten Hälfte des Monats gab es lediglich an fünf Tagen messbare Niederschläge, die im Durchschnitt des Landkreises nur dürftige 1,2 Liter/m² betrugen. Auch die Niederschlagsmengen ab dem 16. waren mit nur 2,5 Liter/m² nicht besonders erfreulich. Vom 21. März bis zum 29. März fiel fast jeden Tag Regen, wobei sich die durchschnittliche Menge für diesen Zeitraum auf 24 Liter pro Quadratmeter belief. Zusammenfassend brachte der März an 12 Tagen mit messbarem Niederschlag insgesamt 28 Liter oder 74 Prozent des langjährigen Durchschnitts. Die Sonnenscheindauer betrug 140 Stunden, was einem leichten Plus von 21 Prozent entspricht.

Zum Abschluss nochmal ein Hoch auf die Temperaturrekorde: Der Februar war der wärmste Februar seit 143 Jahren (1881 bis 2024), der März der zweitwärmste des gleichen Zeitraums.