Elster glaubt noch an das Wunder Vorbereitungen für die Aufholjagd
Eintracht testet Tschechen. Der 30-Jährige soll als defensiver Sechser die Abwehr verstärken. Im Freundschaftsspiel überzeugt ein Keeper der Eintracht im Abtsdorfer Tor: Csaba Juhasz.
Von Michael HübnerElster/MZ. - Das Fußball-Testspiel endet zum Schluss dann doch noch standesgemäß. Landesligist Elster schlägt vor 38 Zuschauern mit Abtsdorf ein Team aus der Landesklasse mit 3:0. Doch in der Vorbereitung richtet sich der Blick der Fans auf die Neuen. Beim Gastgeber soll das neue Trainerduo Marvin Richter und Karl-Heinz Röthel eine furiose Aufholjagd in Richtung Klassenerhalt starten.
Trainerduo coacht lautstark
Zwölf Zähler beträgt der Rückstand. „Aufgrund des Torverhältnisses sind es eigentlich sogar 13 Punkte“, sagt Röthel, der von einem „harten Training“ spricht. Schon bei der Erwärmung kann der Besucher davon einen Eindruck gewinnen. Die Minuten vor dem Spiel werden offensichtlich für eine zusätzliche Übungseinheit genutzt. Gecoacht wird – wie später auch in der Begegnung – lautstark. Nebenbei installiert Richter noch eine Kamera. „Das schauen wir uns morgen alles noch mal an“, setzt der Chef auf eine ausführliche Videoanalyse. Und auf dem Feld steht Jiri im Mittelpunkt. Der 30-Jährige aus Tschechien mit Verbandsligaerfahrung soll auf Empfehlung von Juri Andrusak Elster verstärken. Der bekannte Spielervermittler ist derzeit Sportlicher Leiter beim Ligarivalen Emseloh. Der 52-Jährige hat Erfahrungen als Cheftrainer bei den Oberligisten in Bautzen und Meuselwitz gesammelt, hat aber auch schon in Elster und in Kemberg gearbeitet.
Sein Schützling ist ein „defensiver Sechser“, wie es Röthel beschreibt. Bei seinem zweiten Einsatz – der Tscheche hat auch schon gegen Jessen beim 3:0 gespielt – legt er seine Rolle eher offensiv aus, ist immer anspielbereit und seine Pässe sind präzise. „Er gewinnt auch seine Zweikämpfe“, lobt Richter und ist sicher: „Er kann uns helfen.“ Der Coach sieht bei aktuell 49 Gegentoren Handlungsbedarf in der Abwehr und möchte den Neuen verpflichten. Dafür muss aber bis zum Transferschluss am 31. Januar alles unter Dach und Fach sein.
Und auch bei Abtsdorf fällt ein Neuer auf: der 38-jährige Csaba Juhasz. Der Torwart – eine Leihgabe für ein Spiel aus Elster – bringt die Gastgeber mit seinen Glanzparaden schier zur Verzweiflung. „Den könnte ich sofort verpflichten“, denkt der Abtsdorfer Trainer Philipp Scopp laut nach. „Den kriegt ihr nicht“, beendet Richter diese Überlegungen. „Wir sollten nie wieder einen Torwart von uns einem Gegner geben“, so Röthel.
Tatsächlich steht die Abtsdorfer Abwehr stabil. Die Mitte ist dicht. „Über die Außen“, fordert lautstark das Trainer-Duo der Platzherren. „Abtsdorf macht es gut, Elster zu kompliziert“, kommentiert Maurice Witzel – der Eintracht-Mann hat auch schon für Lok Leipzig gekickt – im Live-Ticker. Schließlich bringt Moritz Donath nach Vorarbeit von Niklas Koppehel die Platzherren in Front (38. Minute). Nach dem Wechsel mehreren sich die Chancen für Elster. Selbst klarste Möglichkeiten können aber nicht verwertet werden.
Gast schnuppert an Sensation
„Das gibt es doch gar nicht“, so Richter. „Das kannst du keinem erzählen“, meint Röthel. Und plötzlich schnuppert Abtsdorf an der großen Sensation. Rene Puhlmann stürmt allein auf das Tor zu. Sein Schuss verfehlt aber knapp das Gehäuse (68.). Zu diesem Zeitpunkt hätte es nach Auffassung der Elsteraner schon „4:0 oder 5:0“ stehen müssen. Es wird aber doch noch klar. Joern Engelhardt trifft nach einer Ecke mit einem Volleyschuss zum 2:0 (83.). „Die Leichten werden nicht gemacht“, wundert sich das Trainerduo. Dominik Kupplich sorgt für den 3:0-Endstand (84.). „Ich bin zufrieden. Mich ärgern nur die letzten Minuten“, sagt der Abtsdorfer Scopp, der – und das ist auch neu – als Spielertrainer fungiert und dabei zuletzt zwei Tore in Zahna erzielt hat. Auch in den Punktspielen wird er aus Personalgründen auf dem Rasen stehen.