1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Vom Schattendasein in das Rampenlicht

Vom Schattendasein in das Rampenlicht

Von Thomas Tominski 28.10.2005, 15:12

Wittenberg/MZ. - Auf der Suche nach einer Nische ist das Organisatoren-Team des KSB schnell fündig geworden. Zuschauer-Magneten wie Fuß- oder Handball sind über das ganze Jahr hinweg in den Medien präsent, Randsportarten wie Tanz, Karate oder Hapkido schmücken eher die Rubrik Lückenfüller. Diese Reihenfolge wird am Sonntag bewusst verändert. Den Außenseitern gehört das Rampenlicht, die Vereine sollen mit ihren Darbietungen die Chance der Eigenwerbung nutzen. Melzer konkret: "Am Nachmittag geht es Schlag auf Schlag. Es stehen nur Top-Ereignisse auf der Tagesordnung."

Die Vereine nehmen die Herausforderung gern an. Silke Hoffmann, Vorsitzende des SV Mühlanger: "Der Sport besitzt in der Bevölkerung einen hohen Stellenwert. Am Sonntag wollen wir den Besuchern einen kleinen Teil unseres Tanz-Repertoires vorstellen." Hapkido-Meister Volker Gößling vom SV Einheit Wittenberg ist von der Möglichkeit der öffentlichen Präsentation ebenfalls begeistert. "Wir möchten vor allem darauf hinweisen, dass Hapkido kein Kampfsport sondern eine Kunstform der Selbstverteidigung ist." Die "Very important dancers" (sehr wichtige Tänzer) aus Abtsdorf freuen sich auf den Kontakt beziehungsweise den Leistungs-Vergleich mit anderen Gruppen. Manfred Meissner: "Unsere Kinder-Gruppe hat sich für Halloween ein kleines Gespenster-Programm ausgedacht."

Zum Auftakt der Veranstaltung ergeben sich tänzerische Elemente eher aus rüde geführten Zweikämpfen. Vier Fußball-Teams messen auf dem Parkett der Stadthalle ihre Kräfte, Mit-Organisator René Stepputtis, der für die örtlichen Stadträte gegen den Ball tritt, sieht seine Mannschaft in der Favoriten-Rolle: "Wir wollen gewinnen. Denn der Sieger der Veranstaltung erhält einen schönen Lederball." Anschließend übernehmen Tanz und Show endgültig das Kommando. Das bei der Regio Pedale erprobte Duo, Tina Deistler / Julia Schäffer, sorgt für den ersten Leckerbissen, die Aktiven aus Abtsdorf beenden das "Feuerwerk". Jeder Programmteil dauert im Schnitt 15 Minuten, alle Vereine treten ohne Honorar auf.

Über das Wetter müssen sich die Organisatoren keine Sorgen machen. Das Dach der Stadthalle bietet besten Schutz gegen Regen und herbstliche Stürme, Melzer kann zumindest in diesem Punkt eine mutige Prognose treffen: "Diesmal kann wirklich nichts schief gehen." Seine größte Hoffnung: "Vielleicht wollen die Gäste des Reformations-Tages nach viel Historie auch die Gegenwart in der Stadthalle genießen." Der Eintritt für das große "Feuerwerk" ist übrigens frei.