Volkshochschule Wittenberg Volkshochschule Wittenberg: Mehr Kurse, mehr Teilnehmer zum neuen Semester

Wittenberg - Logisch, das Wittenberger Jubeljahr macht auch um das Programm der Kreisvolkshochschule keinen Bogen. „2017 ein fitter Gastgeber sein“, ist einer der zahlreichen Kurse des Frühjahrssemesters betitelt. Geboten wird ab Anfang März ein „kleines kompaktes Wittenberg-Special“.
Es geht um Stadtgeschichte, um historische Persönlichkeiten, um Sehenswürdigkeiten. Als Dozentin fungiert eine Stadtführerin. Das Asisi-Panorama ist ebenfalls Thema eines Seminars im März, geben wird es die Historikerin Elke Strauchenbruch. Sie kennt sich bestens aus, schließlich hat sie den Künstler bei Ideenfindung und Bildgestaltung wissenschaftlich beraten.
Die frisch gedruckte Broschüre für das Frühjahrssemester der Kreisvolkshochschule Wittenberg listet eine Vielzahl von Angeboten aus sechs verschiedenen Bereichen auf. Darunter zwei neue Offerten in der Abteilung Gesellschaft. Die beziehen sich unter dem Motto „Plötzlich ein Pflegefall - was ist zu tun?“ auf das Thema Pflegeversicherung und auf Demenz, etwa auf das frühzeitige Erkennen der Krankheit.
Im Bereich Beruf/EDV finden sich erneut zahlreiche Lehrgänge. Fachbereichsleiterin Irka Schmidt verweist unter anderem auf kaufmännische: zur Finanzbuchhaltung, zur Vereinsbuchführung, zu Steuererklärungen. Ausgebildet werden wegen der guten Resonanz auch wieder Brandschutzhelfer. Und natürlich fehlen Angebote wie „Smartphone für Senioren“ nicht oder solche zur Erstellung einer Webseite. Schmidt benennt auch einen Kurs, der sich dem Umgang mit traumatisierten Menschen widmet. Zielgruppe sind Sozialarbeiter, Pädagogen und Ehrenamtliche, die mit Flüchtlingen zu tun haben.
Bei Sprachen bietet die Volkshochschule nach Angaben von Annette Wattrodt Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Russisch an. Das Einsteigen in bereits laufende Kurse sei möglich, entsprechende Tests stehen zur Verfügung. Wattrodt weist überdies auf einen Englisch-Kurs hin, der konzipiert wurde für Menschen, die Kenntnisse der Sprache in ihrem Job benötigen - für typische Kundengespräche zum Beispiel. Das Level sei bewusst niedrig gehalten. Wer teilnehmen möchte, kann versuchen, Bildungsurlaub zu erhalten, fünf Tage sind möglich. Die Offerte ist als Intensivkurs geplant und dauert just fünf Tage. Teilnahmebe-stätigungen für den Arbeitgeber werden ausgestellt. (mz/mac)
Das sind nur zwei Beispiele eines wiederum prall gefüllten Paketes, das die Volkshochschule, deren wesentliche Aufgabe die Erwachsenenbildung ist, für das beginnende Semester vorlegt. Das Team um Direktor Stephan Köcke hat es am Mittwoch präsentiert. Die Rede ist von 243 Kursen und Veranstaltungen, die genau 6001 Unterrichtseinheiten umfassen. „Komplett durchorganisiert“, sagt Köcke: „Die Dozenten stehen fest.“ Und aller Erfahrung nach wird ein wesentlicher Teil der Offerten realisiert.
„Unsere Durchführungsquote liegt bei 82 Prozent“, so Köcke, der noch einige andere Zahlen parat hat. Nämlich die von 2016. Und die künden von allgemeinem Zuwachs. Die Zahl der Kurse, Veranstaltungen, Studienreisen ist nach den Worten des Direktors der Volkshochschule um sechs Prozent gestiegen. Stattgefunden haben 423 Angebote des Programmes. Die Zahl der Teilnehmer ist im vergangenen Jahr ebenfalls gestiegen, um 16 Prozent von 4 006 auf 4.614. Köcke ist sichtlich stolz über die Ergebnisse und sieht die öffentlichen Gelder gut angelegt.
Neben dem gewöhnlichen Programm, das in sechs Bereiche aufgegliedert ist, kümmert sich die Bildungseinrichtung seit einigen Monaten verstärkt auch um Integrationskurse. Mehrere sind bereits absolviert - mit Prüfungen, die nach strengen Regularien ablaufen, wie Fachbereichsleiterin Annette Wattrodt betont.
Nicht alle bestehen die. Geplant sind, wie Werner Reckziegel vom Beirat der Volkshochschule berichtet, für dieses Jahr sechs Kurse a 25 Teilnehmer. Ein Kurs umfasst 700 Stunden, 600 Stunden Sprachunterricht, hundert Stunden zum Thema Leben in Deutschland, Werte, Normen etcetera. Im Übrigen ist die Teilnehmerschar bunt gemischt und besteht mitnichten nur aus Flüchtlingen, auch Spätaussiedler sitzen etwa im Unterricht.
Während bei den Integrationskursen kein Mangel herrscht an Lehrkräften, ist der in anderen Programm-Bereichen durchaus virulent, wie Köcke einräumt. „Wir suchen nach wie vor gut qualifizierte Dozenten - bei Sprachen, IT, Kultur, Gesundheitsförderung.“ Die zu finden sei mitunter schwierig. Der Direktor berichtet von einem Kollegen in der Außenstelle Gräfenhainichen, einem Dozenten für Englisch, der mit 82 Jahren ausgeschieden ist - aus gesundheitlichen Gründen, „er war 55 Jahre für uns tätig, das gab Tränen“.
Die Lücke ist bislang nicht gefüllt. Köcke: „Wir suchen händeringend nach Ersatz, nach Leuten mit fachlicher und sozialer Kompetenz.“ Dass Dozenten längst nicht nur aus der Region kommen, sondern etliche etwa aus Berlin, bestätigt er. Wie auch die für Sprachen zuständige Annette Wattrodt: „Wir holen zum Teil Studenten aus Berlin.“ In ihrem Bereich fehlen aktuell Dozenten für Spanisch, Italienisch und Englisch. (mz)