Topläufer sind im Schlosspark zu erleben Landesmeisterschaften im Straßenlauf: Das sind die Sieger in Pretzsch
Pretzsch macht die Meisterschaft im Straßenlauf zu einem Event. Auch sportlich trumpfen die Gastgeber stark auf. Wer die Sieger sind.
Pretzsch/MZ. - Qualität spricht sich eben herum! Pretzsch darf zum zweiten Mal in Folge die Landesmeisterschaften im Straßenlauf austragen, und die Teilnehmerzahlen steigen. Insgesamt sind nach Angaben vom Pretzscher Abteilungsleiter Torsten Hirsch 168 Läufer am Start. Davon nehmen 21 Frauen und 60 Männer die zehn Kilometer in Angriff. Die Fünf-Kilometer-Distanz für die Jugend sieht 70 Starter, und bei den Kindern über drei Kilometer fighten 14 Steppkes um den Sieg.
Positionskämpfe bis ins Ziel
„Die Positionskämpfe bis ins Ziel“, kommentiert in gewohnt kurzweiliger Art der Moderator Michael Heede. Und die Gastgeber reagieren sofort auf die sommerlichen Temperaturen und richten einen nicht geplanten Getränkepunkt auf der Strecke ein. „Das ist nicht vorgeschrieben“, erklärt Lauf-Legende Karl-Heinz Kotzur.
Bei den Männern setzt sich mit Christoph Rodewohl vom Magdeburger LV Einheit der Favorit durch. „Ich habe mich nach etwa fünf Kilometern aus einer Spitzengruppe heraus gelöst“, erzählt der Sieger, der auch mit seiner Zeit (32:31 min) zufrieden ist. „Bei den Deutschen Meisterschaften war ich aber schneller“, so der Mann, der bei den großen Titelkämpfen seine Bestzeit und einen Vereinsrekord läuft und damit die Bronzemedaille gewinnt.
Anouk Tyll vom SC Magdeburg ist die schnellste Frau über zehn Kilometer. Bei den Jugendlichen ist Louis Tilche vom SC Magdeburg als Erster im Ziel. „Es war sehr windig“, kommentiert der 15-Jährige nach seinem Triumph. „Nach etwa 2.500 Metern habe ich mich mit meinem Vereinskameraden abgesetzt“, erzählt er und verweist nach fünf Kilometern Jonas Melahn auf Rang zwei. Bei den jungen Frauen gewinnt Natalie Albrecht vom SC Magdeburg.
Der Erste im Ziel ist mit Toni Bos im Kinderlauf über 3.000 m ebenfalls ein Sportler vom SC Magdeburg. „Es war sehr anstrengend“, sagt der Elfjährige. Bei den Mädchen gewinnt mit Mathilda Pietryas eine Dessauerin. Aber schon im ersten Wettkampf können Läufer aus dem Landkreis überzeugen. Der Pretzscher Semino Körtge wird Dritter, und bei den Mädchen ist Elisabeth Nicolae ebenfalls aus Pretzsch die Vierte. Es gibt auch Triumphe von Athleten des Kreises in den einzelnen Altersklassen und Überraschungen. So rechnet sich Tobias Trabitz vor dem Start nicht wirklich Titelchancen aus. „Cross-Strecken liegen mir mehr“, erklärt der Mann von der TSG Wittenberg, der trotzdem auf einem eher ungeliebten Untergrund Landesmeister wird. „Es lief besser als erwartet. Das ist Kopfsache, reiner Wille“, erklärt der Läufer seinen Erfolg. Und den Triumph für die TSG komplettiert Michael Raue, der sich in seiner Altersklasse den Titel sichert.
Der Pretzscher Erik Lutzmann, der sich auf dieses Event besonders vorbereitet hat, wird bei den Männern Dritter. „Mit dem Platz bin ich zufrieden, mit der Zeit nicht. Da ist noch Luft nach oben“, erklärt der Läufer. Trotzdem geht ein Titel auch nach Pretzsch. David Dorber ist in seiner Altersklasse der Beste in Sachsen-Anhalt. Die Pretzscher Frank Noske und Holger Lehnert sichern sich Bronze, und Bernd Landschreiber sowie Christian Geers werden Vierte. In der Mannschaftwertung siegen die Pretzscher bei den Senioren und belegen bei den Männern den dritten Platz.
Bei den Frauen holen sich die Pretzscherin Doris Müller und Annika Jentzsch die Goldmedaillen in ihren Altersklassen, und Charlotte Nicolae, die ebenfalls für Pretzsch startet, wird Vizemeisterin. Gleichfalls auf Rang zwei läuft Katrin Lorke von der TSG Wittenberg.
Bei den Jugendlichen über 5.000 m wird der Pretzscher Daniel Nicolae Vizemeister. Knapp am Podest vorbei schrammen auf Platz vier Lea-Celine Pankrath aus Annaburg und Maja Rudloff von der TSG Wittenberg.
Kurfürstin und Politiker
Für die Siegerehrung hat der Gastgeber die Kurfürstin Christiane Eberhardine im historischen Gewand und den Bundestagsabgeordneten Sepp Müller (CDU) gewonnen. So entstehen „Bilder für die Ewigkeit“, wie Moderator Heede einschätzt. Und Peggy Wondrak – so der bürgerliche Name der Kurfürstin – wirbt für das Eberhardinenfest am 1. Juni. An diesem Tag, betont Heede, findet der Heimatfestlauf auf der gleichen Strecke statt. Und die Pretzscher sind gute Gastgeber, befindet Müller. In der derzeitigen wirtschaftlichen Situation in Deutschland werde es immer schwieriger für Vereine und Veranstalter, Sponsoren zu finden. Müller hat übrigens als Ex-Handballer viele Zehn-Kilometer-Läufe vor allem in der Saisonvorbereitung absolviert. „Um die 48 Minuten“, verrät er seine Zeit.