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Tag des offenen Denkmals Tag des offenen Denkmals: Und die Musik gibt es gratis

Von Ulf Rostalsky 09.09.2012, 18:29

gräfenhainichen/MZ. - Volltreffer: Michael Walther ist zufrieden. "Alles bestens", tönt der Mann, der Gräfenhainichener Innenstadthändler und Musiker ist. Er versteht sich auf Telekommunikation, sorgt in der Tosca Combo für Schwung und freut sich diebisch über den neuerlichen Erfolg, der Einkauf mit Musik am Tag des offenen Denkmals geworden ist.

Auch die fünfte Auflage der Aktion zog am Sonntag Hunderte Neugierige in die Innenstadt. "Es läuft wirklich gut", sagt auch Karin Knobloch. Die Frau in Knobis Sporthaus macht ihr Geschäft an diesem Nachmittag, an dem sie mit Prozenten lockt. Doch Umsatz allein ist nicht das Maß der Dinge. Die Leute sollen in die Stadt: nicht mehr und auch nicht weniger.

Die Innenstadthändler greifen dabei, unterstützt von der Stadt und begleitet von der Mitteldeutschen Zeitung, tief in die Trickkiste. "Von nichts kommt nichts", sind die Macher des Einkaufs mit Musik überzeugt. Gräfenhainichen erleben soll derjenige, der mehr als das schnelle Schnäppchen im Sinn hat. Es geht um gute Laune, den Bummel durch die Ladenzeile und die eine oder andere Überraschung.

Während Michael Walther und seine Tosca-Mannen Herzschmerz liefern und "Summer Wine" kredenzen, lädt Karin Knobloch zur Wackelpudding-Bowle. Die ist süß, süffig und alles andere als eine Angelegenheit für Kostverächter. "Ordentlich Wodka drin", verrät die Sportsfrau hinterm Tresen. Ganz andere Kost serviert ein paar Meter weiter Lutz Volkelt.

Er fühlt sich wohl in der Kluft des städtischen Herolds und erzählt über Gräfenhainichener Geschichte. Er hat Ahnung. "Der Bürgermeister bekam 60 Taler, der Stadtschreiber nicht viel weniger. Der ist so was wie heute der IT-Spezialist." Volkelt erzählt, die Gäste staunen. Klar, der Blick in den Stadtturm muss sein.

"Richtig was los", stellt die Zschornewitzerin Nicole Ewig fest. Sie ist angetan vom sonntäglichen Leben in der Stadt, das sich in so vielen Facetten präsentiert und sogar Leute aus Zerbst in die Heide lockt. "Ich habe in der Zeitung vom Einkauf mit Musik gelesen. Da wollte ich unbedingt dabei sein", so Detlef Kreisel. De-Tron ist sein Künstlername. "Weil ich früher mal viel mit Elektronik zu tun hatte."

Der Anhalter ist Straßenmusikant aus Leidenschaft, spielt Gitarre, Mundharmonika und singt. Er lässt den Sonderzug nach Pankow fahren, hat aber keine Probleme, Walzer oder Beat anzuschlagen. "Alles was gefällt", sagt De-Tron in einer der wenigen Atempausen. Gleich hinter ihm in der Touristinformation füllt sich die Trommel mit Teilnahmekarten fürs Gewinnspiel der MZ.

"In den Geschäften sind wieder Plakate mit Buchstaben aufgehängt. In der richtigen Reihenfolge ergeben sie die Lösung", weiß Alena Bebber. Die Stadtangestellte will aber die Lösung nicht verraten. "Die gibt es samt Namen der Preisträger nächste Woche." Freunde handgemachter Musik brauchten am Sonntag nicht zu warten.

Sie hatten eher die Qual der Wahl zwischen Tanzmusik von Ascania, Böhmischen Träumen mit den Blasmusikanten oder Country Roads von Path. Nein, sie wären nicht die Rußbült-Band, erklären Peter Stolze, Armin Murawski, Regina Kunert, Thomas Zahn und Bürgermeister Harry Rußbült (Linke). Sie seien Path, wie ihre Anfangsbuchstaben beweisen würden. Das Augenzwinkern ist gewollt, die gute Laune auch.