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Eine rätselhafte Startphase SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz zeigt sich kämpferisch und verliert knapp

Der SV Grün-Weiß zeigt 45 Minuten eine starke kämpferische Leistung und verliert gegen Plauen 22:25. Die Hypothek aus der ersten Viertelstunde ist groß.

Von Michael Hübner 27.09.2021, 08:31
Lukas Knape wirft drei Treffer für den SV Grün-Weiß.
Lukas Knape wirft drei Treffer für den SV Grün-Weiß. Foto: Sachsa Graf

Wittenberg/MZ - Der SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz hat 45 Minuten eine starke kämpferische Leistung gezeigt. Die Sieben wird auch deshalb von einem kleinen Teil der Fans trotz der 22:25-Niederlage gegen Einheit Plauen mit viel Beifall verabschiedet.

Applaus für die erste Viertelstunde in der Mitteldeutschen Oberliga der Handball-Männer gibt es aber nicht. Einziger Lichtblick ist der Heber von Matej Ivankovic zum 1:1-Ausgleich (3. Minute). Ansonsten wirken die Grün-Weißen nervös. Technische Fehler und schlechte Zuspiele verhindern erfolgreiche Angriffe. Und so können die Vogtländer ohne Probleme auf 9:3 enteilen (16.).

Kommt die Auszeit zu spät?

Nur was ist los in dieser Startphase? „Ich kann mir das selber nicht erklären“, sagt Ex-Profi Tomas Pavlicek nach seinem Debüt. „Die erste Viertelstunde hat die Partie entschieden“, so der Experte, der vorrechnet, dass danach die Grün-Weißen mit drei Treffern vorn liegen. Trainer Armands Uscins nimmt eine Auszeit (16.), die zumindest im Nachgang betrachtet zu spät kommt. Aber der international erfahrene Coach findet offenbar die richtigen Worte.

Seine Sieben legt plötzlich den Schalter um. Es beginnt eine furiose Aufholjagd. In elf Minuten schrumpft der Vorsprung der Gäste um vier Treffer. Lukas Knape wirft das 9:11 (27.). Zur Halbzeit ist beim 10:13 noch alles möglich.

Nach dem Wechsel wird es tatsächlich dramatisch. Ivankovic wirft den Anschluss zum 17:18 (45.). Jetzt nehmen die Gäste eine Auszeit und unterbrechen so den Lauf der Grün-Weißen. Trainer Jan Richter rüttelt seine Sieben wach. Plötzlich drehen die Vogtländer auf und führen 23:18 (53.). Doch das ist noch lange nicht die Entscheidung. Die Grün-Weißen geben nicht auf und werfen sich wieder auf Schlagdistanz heran.

Auch Maskottchen Luthi ist beim Anfeuern dabei.
Auch Maskottchen Luthi ist beim Anfeuern dabei.
Foto: Sascha Graf

Ivankovic erzielt das 21:23 (57.), und Pascal Hernig trifft zum 22:24 (59.). 44 Sekunden vor dem Abpfiff erzwingt Jan Kacin mit dem 25 Treffer die Entscheidung. Erst jetzt sind die Plauener Fans - für sie ist es die weiteste Auswärtsreise der Saison - in der Stadthalle zu hören. Sie skandieren „Auswärtssieg, Auswärtssieg“ und feiern mit Matyas Mandaus (sieben Treffer) den besten Werfer des Spiels. Bei den Gastgebern ist Christian Schöne mit sechs Toren in dieser Statistik vorn. Er verwandelt dabei vier von fünf Strafwürfen. Gescheitert vom Punkt ist er ausgerechnet in der Schlussphase (53.).

Es bleibt die Erkenntnis, dass selbst nach der verschlafenen und rätselhaften Startphase noch einiges drin ist. Und so sagt Chris Hoffmann: „Wir sind an unserer Chancenverwertung gescheitert. Wir haben zu viel liegen gelassen.“ Ursache sei „fehlende Cleverness“, so der Kämpfer am Kreis. Das sei bei einem so jungen Team aber nicht verwunderlich. „Der Mannschaft kann man keine Vorwürfe machen“, betont auch Pavlicek. Es ehrt beide Spieler, dass sie nicht über das berühmte Quäntchen Glück philosophieren. So fällt Boban Popov bei seiner Premiere - er ist ein Antreiber bei der Aufholjagd in der ersten Halbzeit und erzielt beim 7:10 (21.) seinen ersten Treffer für Grün-Weiß - im zweiten Durchgang verletzt aus. Und Karlo Buntic - noch erfolgreich beim 11:13 (31.) - sieht nach drei Zeitstrafen die Rote Karte (42.). Der junge Mann nimmt bei den Zuschauern Platz und feuert seine Sieben leidenschaftlich an - aber ohne Erfolg.

Resultate im Überblick

Sachsen-Anhalt-Liga Männer: Schönebeck - Radis 27:26; Frauen Jessen - Bernburg 20:25; Verbandsliga Männer: SV Grün-Weiß II - Halberstadt 33:24; Anhalt-Liga Männer: Grün-Weiß III - Raguhn 32:38, Radis II - HBC 23:31, Holzdorf - Abus 33:30; Frauen: Raguhn - Aktivist II 27:23, Holzdorf - Dessau II 19:35, Coswig - HBC 19:20; Herren-Anhaltklasse Dessau II - Coswig II 33:24.