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"Stricken und Kaffeeklatsch" "Stricken und Kaffeeklatsch": Mit flinken Fingern

Von Isabell Klitzsch 24.11.2015, 08:56
Kristin Koppehel freut sich über 2.750 Strick-Mützchen.
Kristin Koppehel freut sich über 2.750 Strick-Mützchen. Klitzsch Lizenz

wittenberg - Ein ganzes Jahr lang wurde gestrickt was das Zeug hält. Den roten Faden verloren die Frauen beim „Stricken und Kaffeeklatsch“ in der Gaststätte „Jägerheim“ aber nicht, das Ergebnis jedenfalls lässt sich sehen.

585 Mützen und 585 Paar Schuhe gingen an die Entbindungsstation des Paul Gerhardt Stifts in Wittenberg. „Jedes Neugeborene bekommt die selbstangefertigten Strickwaren geschenkt. Die Mütter sind darüber sehr froh“, sagt Cordula Arnhold, die ebenfalls am montäglichen Nachmittagstreff teilnimmt. Sie selbst ist die Verbindung zum Krankenhaus, um Notfälle wie im Sommer dieses Jahres, als der Vorrat plötzlich zu Ende ging, zu übermitteln.

Auch für die Notärzte hatten die Strick-Frauen eine Überraschung im Körbchen. 50 Trostteddys und Trosteulen entstanden unter den flinken Fingern der Handarbeiterinnen. Kommen die Helfer zu einem Unfall, bei dem Kinder beteiligt sind, sollen die bunten Strick-tiere Mut machen und Freude bringen. Außerdem erhielt das Handelsunternehmen Rewe für die deutschlandweite „Innocent-Smoothie-Aktion“ 2.750 kleine Mützchen, die über die Flasche gestülpt werden. 20 Cent gehen pro verkauften Smoothie als Spende an das Deutsche Rote Kreuz.

Handarbeit als Abwechslung

Marktleiterin Kristin Koppehel bedankte sich für die zwei randvollen Einkaufswagen voller Mützchen und revanchierte sich mit einem kleinen Geschenk. „Das ist toll, was die Frauen in diesem Jahr gestrickt haben. Sie haben nicht nur sich, sondern auch die Zahlen des letzten Jahres übertroffen“, freut sie sich. Brigitte Freywald, von Anfang an dabei, bezeichnet die Handarbeit als „Abwechslung zum Alltag“. Insgesamt hat sie in diesem Jahr bis zu fünfzehn Mützchen gestrickt. Nebenbei bearbeitet sie gerne Eierwärmer oder Socken.

„Ohne die Wollspenden der Wittenberger wären diese Zahlen nie erreichbar gewesen. 180 Pakete und Tüten voll Wolle wurden bei uns abgegeben. Dafür ein riesiges Dankeschön“, so die Betreiber der Gaststätte, Olaf Dähne und Monika Clauß, auf die „Stricken und Kaffeeklatsch“ zurückgeht.

Auch für das kommende Jahr wird wieder reichlich Wolle für die hilfreichen Projekte benötigt. Da im März 2016 das Jägerheim seine Pforten schließt, gibt es ein neues Domizil für die Stricker. Ab dann können die Spenden in der Friedrichstraße 49 abgegeben werden.

Allerdings wird dies noch nicht die letzte Wohltat in diesem Jahr gewesen sein, schon am 8. Dezember wird eine Übergabe an das Kinderheim in Kropstädt stattfinden.