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Stimmabgabe Stimmabgabe: Nichts zu spüren von Wahlmüdigkeit

25.05.2014, 11:14
Der ehemalige Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, Wolfgang Böhmer (CDU), im Wahllokal in der Wittenberger Agentur für Arbeit.
Der ehemalige Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, Wolfgang Böhmer (CDU), im Wahllokal in der Wittenberger Agentur für Arbeit. Kuhn Lizenz

wittenberg/MZ - Stau im Wahllokal II im Haus der Agentur für Arbeit in Wittenberg: Zwar hat Wahlvorstand Uwe Wagner eigens eine Kabine nachgeordert, die fünf reichen trotzdem nicht, weil nicht wenige Wähler mit den vier Stimmzetteln erst einmal zurechtkommen müssen. Gerade auf dem riesigen Blatt für die Stadtratswahl stehen eine Menge Namen, wer sich vorher nicht kundig gemacht hat, der hat viel zu tun. Zwischen fünf und zehn Minuten bleiben die Wähler in den Kabinen, schätzt Uwe Wagner. „Im Extremfall auch schon mal eine viertel Stunde.“

Schnell fertig hingegen ist ein prominenter Wähler aus der Melanchthonstraße, der am Arm seiner Frau gegen 10 Uhr ins Wahllokal kommt: Wolfgang Böhmer, Ministerpräsident a. D. „Sie müssen viel Geduld mitbringen“, empfängt ihn ein Wittenberger, der schon fertig ist. „Und die Brille“ ergänzt Böhmer launig. Er habe sich „zurecht gelegt“, bei wem er das Kreuz setzt: „Damit die Leute nicht so lange warten müssen.“ Irritationen im Vorfeld der Wahl, als der Name des Christdemokraten im Beirat der Freien Wähler auftauchte, will er kein Gewicht geben. „Es gab einige Nachfragen“, räumt Böhmer ein.

Das habe aber mit Informations-Defiziten zu tun. Erstens sei er kein politischer Berater und zweitens noch gar nicht tätig geworden. Dass mit seinem Namen geworben wurde, „ist mir nicht entgangen“, konstatiert der Ex-Regierungschef trocken. Und fügt hinzu: „Ich habe ausdrücklich gesagt, für den Wahlkampf stehe ich nicht zur Verfügung.“

Von Wahlmüdigkeit unterdessen ist im Wahllokal zwei nichts zu spüren, es herrscht reger Betrieb. Gegen 10 Uhr haben haben 100 Wahlberechtigte von insgesamt 1040 ihre Stimme abgegeben.