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Stickstoffwerk Piesteritz Stickstoffwerk Piesteritz: Richtfest für neue Rundlagerhalle

Von claudia lasslop 13.03.2013, 19:22
Norbert Bökenheide beim traditionellen Balkennageln
Norbert Bökenheide beim traditionellen Balkennageln Kuhn Lizenz

wittenberg/MZ - „Das wird nichts“, sagt Norbert Bökenheide, Geschäftsführer des Stickstoffwerks Piesteritz (SKW), und muss lachen. Keiner der drei Nägel will sich gerade in den Balken schlagen lassen, aber mit Richtspruch und Richtschmaus ist der größte Teil der Tradition eigentlich auch schon erfüllt. Der Rohbau des neuen Rundlagers für Stickstoff-Düngemittel auf dem SKW-Gelände steht.

Nach dem Baubeginn vor zwei Jahren ist der riesige Neubau nahe der Möllensdorfer Straße mit seiner imposanten Höhe von 36 Metern und seinem Durchmesser von 68 Metern schon heute ein echter Hingucker und der deutschlandweit größte seiner Art. Durch eine Trennwand, die derzeit parallel zur Außenmauer eingezogen wird, können später verschiedene Produktqualitäten gelagert werden. Kommende Woche wird das Dach geschlossen. „Auf das Holz kommt eine Dämmung und gedeckt wird mit einem Stehfalzdach aus Aluminium“, erklärt Bauleiter Ludwig Wystyrk.

Als eine der größten Herausforderungen beschreibt Ulrich Jurth, Abteilungsleiter Ingenieurtechnik bei SKW, den Einbau des so genannten Kratzers, der im Inneren das gelagerte Düngemittel aufnehmen wird. „Der hat nur ganz wenig Abstand zur Wand, fährt rings um die Zentralsäule und darf nirgends anstoßen. Das musste sehr genau gearbeitet werden.“ Bis auf wenige Zentimeter reicht der Kratzer an die Wand und diese Passgenauigkeit kommt der Qualität der Düngemittel zugute. Sie verhindert, dass Produktrückstände an Wänden verhärten und herunterfallen.

Den Neubau mit einem Fassungsvermögen von 24 000 Tonnen beschreibt Bökenheide als „neuen, optischen Akzent in der Werksansicht sowie Ausdruck für Fortschritt und Zeitgeist des Unternehmens“. Der Geschäftsführer sieht darin auch „eine weitere strategische Investition. Wir sind damit für die Zukunft gerüstet.“ Erst Ende 2010 war die Entscheidung für den Bau gefallen, zuvor jahrelang immer wieder darüber nachgedacht worden. Die Entwicklung eines neuen Produktes - das Düngemittel Piazur - gab schließlich den Ausschlag, denn dafür wird Platz gebraucht. Insgesamt 57 000 Tonnen können bei SKW bald gelagert werden.

Die Fertigstellung dieses ersten Rundlagers ist für den kommenden Sommer geplant. Wenn das Dach geschlossen ist, kann der Innenausbau fortgesetzt werden, zur Optimierung der Kapazität bekommt die Halle einen zur Außenwand hin abfallenden Boden. Schon zum Richtfest stand die Mittelsäule, „die Technik ist betriebsbereit“, erklärt Ulrich Jurth.