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Standesamt und Bürgerbüro Wittenberg Standesamt und Bürgerbüro Wittenberg: Mandy Schleifer neue Leiterin

Von Carla Hanus 14.04.2017, 15:25
Mandy Schleifer ist die neue Leiterin des Bürgerbüros und des Standesamtes im Wittenberger Rathaus.
Mandy Schleifer ist die neue Leiterin des Bürgerbüros und des Standesamtes im Wittenberger Rathaus. Hanus

Wittenberg - Manchmal verraten Autokennzeichen das Geburtsjahr, manchmal enthalten sie die Anfangsbuchstaben des Namens. Im Fall von Mandy Schleifer , der neuen Leiterin des Bürgerbüros und des Standesamtes in der Stadtverwaltung Wittenberg, steht das Kennzeichen ebenfalls für eine Geschichte: MR-WB 399.

Diese Buchstaben- und Zahlenfolge ist Ausdruck für eine enge Verbindung, für eine stille Sehnsucht und erzählt von Fortgehen und Wiederkommen. Oder wie es Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör umschreibt: „Der Körper kann weggehen, der Kopf vielleicht mitgehen, aber das Herz hängt an der Heimat.“

Mandy Schleifer, aufgewachsen in Reinsdorf, hat nach dem Studium der öffentlichen Verwaltung in Halberstadt nach einem Job gesucht, einer Tätigkeit, die ihrer Ausbildung ent- und Zukunft versprach. Das sei 2008 im Osten nicht einfach gewesen, musste sie erfahren.

Fündig wurde sie in Hessen, bei Marburg, in der Gemeinde Lahntal, wo sie ihr Diplompraktikum absolvierte und ihre Arbeit schrieb zu Motivation von Angestellten und Beamten im öffentlichen Dienst, wo sie unter anderem für den Verkauf von Bauplätzen für die Gemeinde und das Personal in den Kindereinrichtungen zuständig war.

Und wo dennoch die Liebe zur Heimat blieb, die sich kurz fassen lässt ins Kennzeichen MR-WB 399 = Marburg-Wittenberg 399 Kilometer.

Da traf die Wittenberger Stellenannonce, die Mandy Schleifer im Stellenportal Interamt las, Herz und Kopf. „Ich bin fast rückwärts vom Stuhl gefallen“, beschreibt sie diesen Moment lächelnd und ihre Augen strahlen noch immer bei dieser Erinnerung.

„Alles, was da gefordert ist, das kannst du ja“, habe sie zu sich selbst gesagt. „Außerdem kann ich hier auch noch eigene Ideen einbringen.“ Das scheint dann noch der Pluspunkt gewesen zu sein.

Tatsächlich verspricht sich Torsten Zugehör von Mandy Schleifer neue Impulse für den Bürgerservice und das Standesamt. Sie habe eine gute Ausbildung, Erfahrungen in anderen Verwaltungen gesammelt und bringt so auch eine andere Sicht mit rein, freut er sich über die Rückkehrerin. Wenngleich bei allen Veränderungen auch die finanzielle Situation der Stadt eine Rolle spiele, wie diese schon weiß.

Dennoch nennt sie schon Ansatzpunkte für ihre Arbeit. So soll Wittenberg für Heiratswillige attraktiver werden. Zum einen werde über andere Orte außerhalb des Rathauses nachgedacht (die der Oberbürgermeister als „richtige Kracher“ bezeichnet, aber noch nicht nennen will).

Zum anderen sollen die Trauungen innovativer werden. Mehr personalisierte Trauungsreden, die stärker persönliche Momente beachten und zum Beispiel besondere Gedichte einbeziehen, könnten das sein. Mit der Gestaltung des Trauzimmers sei man schon auf einem guten Weg, wenn das kleinere Zimmer eingerichtet sei, komme man sich auch bei Trauungen im kleinen Kreis nicht mehr so verloren vor wie im großen Saal.

Auch das Bürgerbüro sei mit der Kinderecke und dem offeneren Wartebereich schon freundlicher geworden, findet Mandy Schleifer. Hier wolle sie die Bürger noch etwas lenken, dass diese tatsächlich den Wartebereich nutzen und nicht an den Schreibtischen warten, bis der „Vordermann“ fertig sei.

Auch das mobile Bürgerbüro, das schon in einigen Ortschaften dortige Büros nutzt, sollte ihrer Meinung richtig mobil unterwegs sein. Auf vier Rädern könnte es zum Beispiel zu Altenheimen fahren. Doch das sei eher eine Idee, die sich in zwei Jahren umsetzen lasse, dafür müsse erst ein Konzept erstellt werden.

(mz)