Stadtmöbel in Wittenberg Stadtmöbel in Wittenberg: Schinkelleuchte bevorzugt

Wittenberg - Auch in den Wallanlagen sollen so genannte Schinkelleuchten leuchten. Dafür hat sich der Bauausschuss ausgesprochen und damit eine entsprechende Beschlussvorlage für den Stadtrat geändert. Die Entscheidung über die Änderung fiel denkbar knapp aus: Es gab lediglich drei Ja-Stimmen, bei zwei Nein sowie vier Enthaltungen.
Kirchner wirbt für anderen Typ
Der Ausschuss folgte damit einem Antrag der Freien Wähler, die die vermeintlich passendere Schinkelleuchte auch im Grüngürtel sehen wollen und nicht nur in der Altstadt. Auch die Wallanlagen gehörten schließlich zur Altstadt, argumentierte Stefan Kretschmar. Das Argument von Bürgermeister Jochen Kirchner, man habe für die Wallanlagen „ganz bewusst“ ein anderes, „etwas zurückgenommenes“ Design gewählt, verfing nicht.
Thema der Beschlussvorlage, die nun mit der genannten Änderung in den Stadtrat geht, ist die „Standardisierung von Ausstattungselementen“ in der Lutherstadt. Dazu zählen etwa Bänke, Papierkörbe, Fahrradständer und eben auch Leuchten. Die Standardisierung soll Ausschreibungen und Unterhaltung erleichtern und damit auch Kosten sparen. Geht etwas kaputt und/oder muss neu angeschafft werden, will die Verwaltung künftig diesem Konzept folgen - es ist also nicht etwa geplant, funktionierende Elemente, gelegentlich auch Stadtmöbel genannt, einfach so zu ersetzen.
Und die Strandkörbe?
„Abweichungen“, sprich: Ausnahmen von der Regel, erwiderte Kirchner auf einen Einwand von Kretschmar, der sich hie und da „mehr Kreatives“ und beispielsweise auch die Anschaffung weiterer Strandkörbe wünscht, würden weiterhin möglich sein.
Es bleibt abzuwarten, was der Stadtrat zu den Schinkelleuchten sagt. Entgegen einer Aussage von Volker Scheurell (AfD) im Ausschuss, sind diese nämlich nicht nur vermeintlich schöner sondern auch teurer. Dies bestätigte die Bauverwaltung der MZ. Laut Beschlussvorlage kostet die Schinkelleuchte pro Stück 600 Euro mehr als die Lampe „Burgos“, in deren Preis der Mast nämlich bereits enthalten ist.
Breite Mehrheit
„Die Stadt hat im Moment andere Probleme“, kommentierte Horst Dübner (Linke) die Debatte rund um die Laterne. Am Ende passierte die pro Schinkelleuchte in den Wallanlagen geänderte Beschlussvorlage den Bauausschuss mit satten sieben Ja. Und zwei „egal“. (mz)