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Splash!-Festival Splash!-Festival: Ferropolis lockt Ü50-Besucher mit Gratis-Eintritt

Von Ulf Rostalsky 13.04.2013, 15:10
Besucher beim Splash!-Festival in Ferropolis
Besucher beim Splash!-Festival in Ferropolis Klitzsch/Archiv Lizenz

Gräfenhainichen/MZ - Splash! stellt alles in den Schatten unter den Baggern von Ferropolis: Die Toten Hosen und Helene Fischer, deren Konzerte bereits jetzt fast ausverkauft sind. Aber auch Die Ärzte und mit Melt! das zweite große Festival des Jahres in der Stadt aus Eisen. Denn das Splash! gibt es in diesem Jahr zum Nulltarif.

Die Nachricht freilich entschärft Veranstalter Mirko Roßner. Gratis darf allein die Generation Ü50 zum Festival. Und das auch nur an einem Tag. Am Sonntag (14. Juli) stehen die Splash!-Tore der reifen Generation offen. Die soll hautnah erleben können, wie das größte Hip-Hop- und Reggae-Festival in Deutschland tickt.

Einfach Ausweis zeigen

Roßner und Co. wissen um manches Vorurteil gegenüber dem Musikspektakel. Das sei dem einem zu laut, dem anderen irgendwie unheimlich. Keiner wisse am Ende wirklich, was los ist. „Und neugierig sind viele.“ Die Generation Ü50 soll sich umschauen und Festivalatmosphäre schnuppern. Das alles übrigens nach einem wirklich simplen Prinzip. „Am Eingang einfach den Ausweis zeigen“, erklären die Veranstalter, die neben Aufklärung auch auf den einen oder anderen Euro hoffen. „Warum sollen die Besucher nicht ein Bierchen trinken oder was essen?“, fragt Roßner, der ähnliche Aktionen vor Jahren schon einmal durchgezogen hat. Damals, als das Splash! noch in Chemnitz zu Hause war, kamen bis zu 400 Neugierige im reifen Alter zum Schnupperkurs in Sachen Hip-Hop-Party.

Das Splash! ist seit 2009 in Ferropolis zu Hause und wartet dort mit dem jüngsten Publikum aller Veranstaltungen auf. Der Altersschnitt liegt bei 22 Jahren. Etwas älter sind die Gäste des Melt!, das vom 19. bis 21. Juli auf dem Plan steht. Auch für das Spektakel rund um die elektronische Musik gibt es Freikarten und für die offensichtlich jede Menge Bedarf. „Ich kenne Leute, die extra sonnabends in den Supermarkt gehen, um mit den Festivalbesuchern zu reden“, erzählt Gräfenhainichens Bürgermeister Harry Rußbült (Linke). Er kann 25 neugierige Heidestädter mit zur Party nehmen. „Handverlesen“, meint der Rathauschef angesichts der Ticketzahl mit einem Augenzwinkern.

„Okay. Wenn mehr Bedarf ist, können wir reden.“ Clemens Wiese ist der Mann, der die großen Acts in die Baggerstadt holen soll. „Ist mein Job.“ Allerdings alles andere als ein einfacher. Die Location sei einmalig, ist der Berliner sicher. Die Lage auf dem flachen Land passe aber nicht in das Konzept jedes Tourveranstalters. Dennoch können Wiese und der Veranstalter Meltropolis punkten. „Tendenz ausverkauft“, heißt es zum Konzert der Hosen und zum Gastspiel von Helene Fischer. Die sorgt für besondere Herausforderungen. Die Arena wird komplett bestuhlt, in Summe soll es am 9. Juni gut 14 000 Tickets geben.

Standort wird „revitalisiert“

Wiese rechnet mit einem der besseren Jahre für die Arena. Mit zwei großen Festivals und den drei Einzelkonzerten sowie den Pyrogames im September dürfte die 100 000er-Marke geknackt werden. „Revitalisierung des Standortes“, nennt der Fachmann die Rückkehr zu Zahlen, die noch vor drei, vier Jahren regelmäßig erreicht worden waren mit Konzertbesuchern in Ferropolis.

Dorthin kommen pro Jahr bis zu 40 000 Tagesbesucher. „Aber wir haben kaum einen Zuwachs mehr“, meint Ferropolis-Hausherr Thies Schröder. Neue Attraktionen stehen in Aussicht: zum Beispiel ein Modell des Tagebaus, das zum Bergmannstag erstmals präsentiert werden soll.

Der Altersdurchschnitt beim Splash!: Um die 22 Jahre
Der Altersdurchschnitt beim Splash!: Um die 22 Jahre
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Beim Tourismusfrühstück in Ferropolis wurden die neuesten Pläne vorgestellt.
Beim Tourismusfrühstück in Ferropolis wurden die neuesten Pläne vorgestellt.
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