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Spanisches Restaurant eröffnet Spanisches Restaurant eröffnet: Tapas-Kultur in Wittenberg

Von Marcel Duclaud 30.11.2017, 10:47
Im neuen Restaurant: Jens und Janet Mittmann sowie der aus Spanien stammende Chefkoch Juan Portales Martinez
Im neuen Restaurant: Jens und Janet Mittmann sowie der aus Spanien stammende Chefkoch Juan Portales Martinez Thomas Klitzsch

Wittenberg - Die kulinarische Vielfalt in Wittenberg wächst: In der Bürgermeisterstraße gibt es seit neuestem ein spanisches Restaurant: „Bodega de la Flor“. Betrieben wird es von Jens und Janet Mittmann, die vor etwa zehn Jahren das „FlowerPower“ aufgezogen haben, das sich in direkter Nachbarschaft befindet. Die Tapas-Bar ist sichtlich ein Herzensprojekt für das Paar.

Das Gasthaus wurde mit viel Liebe zum Detail aufgebaut. Davon künden die original spanischen Kacheln ebenso wie freigelegtes historisches Gemäuer oder aber der Innenhof, in dessen Zentrum - natürlich - ein Olivenbaum thront, mehrere hundert Jahre alt, wie Mittmann versichert und nicht ganz leicht: „750 Kilo wiegt der, ihn zu transportieren war schwierig.“

Ganz schnell ging es auch nicht mit dem Restaurant. Den Umbau haben zahlreiche Wittenberger verfolgt und waren überzeugt, dass die Betreiber das Jubiläumsjahr nutzen wollen. Die Eröffnung fand indes Ende Oktober statt, just am Schluss der 500-Jahr-Feier. Jens Mittmann sagt dazu: „Wir wollten es richtig machen. Und in erster Linie für die Einheimischen, nicht nur für Touristen.“

Der gebürtige Wittenberger war fast 20 Jahre fern der Heimat, hat davon etliche in Spanien verbracht - in der Gastronomie gearbeitet. Dass er zurückgekehrt ist, hat mit seiner Liebe zur Heimat zu tun: „Wittenberg ist doch schön.“ Er möchte mit dem spanischen Restaurant ein bisschen was vom Lebensgefühl des südlichen Landes, von der Mentalität, von der Tapas-Kultur an die Elbe transportieren.

Mit der Küche, die in der „Bodega de la Flor“ angeboten wird, verhält es sich wie mit dem Gebäude, das übrigens aus Luthers Zeiten stammen und auch früher schon gastlichen Zwecken gedient haben soll. Dort, wo sich das „FlowerPower“ befindet, sollen einst Studenten gefeiert haben.

Also: Wert gelegt wird auf Qualität. Was zu schmecken ist. Mittmann spricht von Handarbeit, von Datteln aus Marokko, von der Chorizo, die aus León kommt, der Stadt, aus der die berühmte Wurst auch stammen soll. „Bei uns“, sagt der Gastronom, „kommt nichts aus der Tüte“.

Dass der Chefkoch ein Spanier ist, aus Valencia, versteht sich bei dem Anspruch des neuen Restaurants. Ihn nach Wittenberg zu holen, sei nicht ganz einfach gewesen, bemerkt Jens Mittmann. Er habe ihn auf Palma de Mallorca kennengelernt, als Restaurantbetreiber. Apropos Personal: Dass es ziemlich schwierig war, das über zehnköpfige Team zusammenzubekommen, räumt Mittmann ein.

„Die gesamte Branche hat es schwer, geeignete Leute zu finden, nicht nur in Deutschland.“ Ihm ist es gelungen, auch deshalb, weil mehr gezahlt wird als Mindestlohn.

Jens Mittmann hofft, dass sich die Investition, die Mühe, die Leidenschaft lohnt. „Ein Lächeln ins Gesicht der Gäste zu zaubern, das ist unser Ziel.“ Er hat das schon öfter sehen können. (mz)