Kerzen, Weihnachtsbaum, Adventskranz, LEDs So verhindern Sie Brände in der Weihnachtszeit
Weihnachten birgt Gefahren - von Kerzen bis Elektronik. Der Wittenberger Kreisbrandmeister Peter von Geyso erklärt, was während der Festtage in Sachen Brandschutz zu beachten ist, damit das Feuer allenfalls im Kamin brennt.
Wittenberg/Gräfenhainichen/MZ. - Die letzte Kerze auf dem Adventskranz brennt, die Pyramide dreht sich fleißig und auch der Baum leuchtet – Weihnachten kann kommen. Was dabei nicht fehlen darf, sind Lichter und Kerzen aller Art. Ganz wichtig dabei: der Brandschutz. Denn nicht nur bei offenem Feuer, sondern auch durch kaputte oder falsch verwendete Kabel steigt das Risiko für Brände während der Festtage und darüber hinaus.
Als Fachdienstleiter des Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen des Landkreises weiß Peter von Geyso, das gerade in der dunklen Jahreszeit in Sachen Brandschutz auf vieles zu achten gilt. Als Kreisbrandmeister ist er außerdem verantwortlich für die Dienstaufsicht bei der Feuerwehr, die Überwachung von Ausbildung und Einsätzen und die Beratung von Kommunen.
Immer löschbereit
Sein Wissen wendet er auch im eigenen Haushalt an: „Wenn ich einen Weihnachtsbaum in die Wohnung stelle, sollte ich in der Nähe einen Eimer Wasser oder einen Feuerlöscher stehen haben.“ Wer Feuer und Flamme für weihnachtliche Dekorationen ist, sollte bei der Platzierung unbedingt auf den Brandschutz achten, um Unglücke zu vermeiden.
Kerzen sollten in einem Kerzenhalter und nicht in der Nähe von Vorhängen, Papier oder anderen leicht entflammbaren Materialien platziert sein. Vor allem gilt: „Kerzen nicht unbeaufsichtigt lassen“, sagt von Geyso. Das gelte auch, wenn man das Haus oder die Wohnung nur für kurze Zeit verlasse, und ebenso für Kerzen am Weihnachtsbaum. Für diese gelte besondere Aufmerksamkeit: „Wenn ich echte Kerzen am Baum habe, dann muss ich mich natürlich hundertprozentig darauf konzentrieren, diesen Baum auch zu beobachten“, sagt von Geyso. Wenn das in der feiertäglichen Hektik untergeht, könne das gefährliche Folgen haben. Ein weiterer Tipp: „Man kann Bäume und Kränze regelmäßig befeuchten“. Das seien die Kleinigkeiten, die Brände verhindern könnten.
Vorsicht auch bei Kabeln
Vorsicht gelte nicht nur für offenes Feuer, sondern auch für die heutzutage gern genutzten LED-Kerzen. Denn: „diese ganze Elektronik hat auch so ihre Tücken“, sagt von Geyso. Regelmäßiges Überprüfen von Kabeln und Batterien sei essenziell, um Kurzschlüsse oder andere technische Probleme zu vermeiden.
Der Kreisbrandmeister warnt vor dem Einsatz defekter oder minderwertiger Produkte. Bei beschädigter Elektronik aller Art gelte: „Was kaputt ist, einfach nicht benutzen.“ Wer das trotzdem tut, erhöhe nicht nur die Brandgefahr, sondern laufe außerdem in Gefahr, einen Stromschlag zu bekommen – das sei selbst bei geringen Wattzahlen potenziell gefährlich. Auch bei der Verwendung von Mehrfachsteckdosen sei Achtsamkeit geboten. Das gelte besonders für günstige Modelle, die schneller überlastet seien: „Da muss man gucken, was können diese Mehrfachverteilerdosen? Wie viel Watt Leistung vertragen die denn?“ Viele preiswerte Verteiler seien nur für geringe Wattzahlen zugelassen – zu wenig schon für einen Kaffeeautomaten mit etwa 800 und einen Wasserkocher mit etwa 1.000 Watt. Oft auch zu wenig für einen Raclette-Grill in Familiengröße mit 1.000 bis 1.500 Watt.
Auch wer statt des Raclettes lieber den Grill anschmeißt, sollte dabei auf den Brandschutz achten. „Das sind die gleichen Themen, die gleichen Gefahren, die man auch im Sommer hat“, erklärt von Geyso. So heiße es, ausreichend Abstand zu brennbaren Gegenständen zu halten und auch nicht zu nah an die Hauswand zu rücken, selbst wenn das bei Kälte verlockend sei. Auch vom Grillen auf dem Balkon sei eher abzuraten .
Was tun, wenn es brennt?
Bei aller Sorgfalt kommt es manchmal eben doch zum Brand. Im Ernstfall am wichtigsten: „sich selbst nicht in Gefahr bringen“, sagt von Geyso. Sollte ein erster Löschversuch ohne Erfolg bleiben, gelte es, Fenster und Türen zu schließen, hilfsbedürftigen Personen aus dem Haus zu helfen, selbst das Haus zu verlassen, und die Feuerwehr zu benachrichtigen und bei ihrem Eintreffen einzuweisen.