Reise nach Wales Shakin Stevens: Comeback mit "Echoes of our Times" in Wales
Radis - Shakin Stevens ist wieder da! Hits wie „Marie, Marie“, „Green Door“ oder „Oh Julie“ machten den Sänger Anfang der 1980er Jahre zum Weltstar.
Völlig überraschend für die deutsche Öffentlichkeit präsentiert der Künstler in einem Shop seiner Heimatstadt Cardiff (Wales) sein neues Album „Echoes of our Times“.
Uwe Lechelt aus Kreis Wittenberg erlebt Shakin Stevens
Der einzige Deutsche, der das Event, der das Comeback miterleben darf, ist der Radiser Uwe Lechelt. „Darauf bin ich sehr stolz“, sagt der 50-Jährige. „Den Tipp habe ich von Roz Fleetwood erhalten. Sie ist die Leiterin des offiziellen englischen Fanclubs!“, verrät der Mann seine Insider-Quellen.
Er gehört zu den ersten, die das neue Produkt persönlich signiert erhalten. „Ein Album mit Autogramm kann man natürlich auch kaufen. Das ist aber nicht das Gleiche“, so der Radiser, der für den ganz persönlichen Kontakt in den Flieger nach London steigt und die Reststrecke mit dem Zug zurücklegt.
Fotos mit Shakin Stevens und Sue Davies
Shakin Stevens wird im März 1948 in Cardiff (Wales) geboren. Seine Karriere startet er in den 60er Jahren in einer Band, die auch im Vorprogramm der Rolling Stones auftreten darf. 1976 wird Stevens Solist. In einem Elvis-Musical in London zeigt er sein Multitalent als singender Schauspieler und spielt 19 Monate lang die Hauptrolle. In den 80er Jahren zählt er zu den großen internationalen Teenie-Idolen. Einer seiner großen Erfolge ist das selbst geschriebene Lied „Oh Julie“ (1982). In den 90er Jahren wird es etwas ruhiger um den Star. 2007 veröffentlicht er „Now Listen“ in Dänemark. Der Künstler verzichtet auf Marketingaktionen und schafft mit dem Albums nicht den Sprung in die Charts. Das ist mit dem seit dem 16. September 2016 auf dem Markt befindlichen Album anders.
„Der Reisestress hat sich gelohnt“, bilanziert der Mann. Zur Erinnerung gibt es Fotos, die den Edelfan Arm in Arm mit Stevens und dessen Managerin und Lebensgefährtin Sue Davies zeigen. Und trotzdem ist vieles anders als bisher. Stevens - inzwischen 68 - macht plötzlich eine ganz andere Musik.
„Er hat einen Stilwechsel vollzogen“, schätzt der Experte ein. „Fast alle der zehn Songs wurden von Stevens selber geschrieben. Es ist wohl sein persönlichstes Album, und er beweist damit, dass er mehr drauf hat als Gute-Laune-Rock-n-roll, denn es ist ein nachdenkliches Album mit nachdenklichen Themen. Inspiriert zu den neuen Songs wurde er durch die eigene Familienrecherche“, so Lechelt.
Shakin Stevens verarbeitet in „Echoes of our times“ Familiengeschichte
Das hat der Popstar auch den Medien in England berichtet. „Ich habe nicht gewusst, dass mein Vater 13 Geschwister hatte“, erzählt der Sänger Journalisten. „An manchen ihrer Häuser bin ich auf dem Weg zur Schule sogar vorbeigegangen.“ Doch die Familie habe sich zerstritten, über Verwandte wurde nichts erzählt. „Ich hatte keine Ahnung“, betont der Künstler. Er fand Informationen über seinen Urgroßonkel, der bei einem Minenunglück ums Leben kam oder über seinen Onkel, der als Minderjähriger im Ersten Weltkrieg kämpfte.
Lechelt kann solche Recherche-Erfolge nachvollziehen. Auch er habe bei seiner Stammbaum-Erforschung - „Aber das ist nichts für die Zeitung“ - so manche Überraschung erlebt. Aber vielleicht betont der Radiser gerade deshalb: „Mit diesem Album hat sich Stevens ein kleines Denkmal gesetzt, denn kaum ein Fan hätte ihm so etwas zugetraut, gerade das macht es besonders. Ich wünsche ihm, dass er nun die Anerkennung und Wertschätzung bekommt, die er sich damit verdient hat.“
Hits von Shakin Stevens laufen in Radis in Dauerschleife
In Radis laufen die neuen Hits quasi als Dauerschleife. „Die Lieder gefallen mir immer mehr. Es ist nicht mehr der Stevens, den man von vorher kannte, was ja nicht schlimm ist, solange auch die neue Musik bereichert und begeistert“, so Lechelt.
Dabei ist es gerade der Gute-Laune-Pop, der den jungen Mann einst begeistert. 1987 besucht er in Ost-Berlin sein erstes Stevens-Konzert. „Unter den 6.000 Zuschauern waren bestimmt 800 Stasi-Leute. Und die echten Fans waren vor der Halle traurig“, erinnert er sich. Und der Schwarzmarkt blühte. „Für meine Karte wurde mir ein S 51 geboten“, so Lechelt, der auf das Moped verzichtet. Eine DVD erinnert ihn noch heute an das Gastspiel des Westkünstlers.
Bei 40 Auftritten von Shakin Stevens dabei
Inzwischen hat er 40 Auftritte live verfolgt, und zur Bilanz gehören auch 20 persönliche Treffen.
Seine Kinder heißen nicht von ungefähr Shirley und Steve - die Tochter nach einem Songtitel, der Sohn in Anlehnung an den Nachnamen des Idols.
Shakin Stevens geht auf Konzertreise
Das alles ist nachzulesen in „Ein gelebter Traum.“ Das ist Lechelts Erstlingsbuch (2008) über sein großes Idol. Über eine Fortsetzung denkt der Hobby-Schriftsteller nach. Doch jetzt trifft er erst einmal Reisevorbereitungen. Am 15. April 2017 geht es wieder auf die Insel zum Tourstart. Stevens plant 34 Konzerte - es ist die größte Gastspielreise, die der Künstler je in England gemacht hat. Lechelt ist vom Erfolg schon jetzt überzeugt. „Das neue Album ist in den englischen Charts von null auf zwölf eingestiegen, was ein Riesenerfolg ist, wenn man bedenkt wie lange sich Stevens rar gemacht hat. Das letzte Album Now Listen erschien 2007“, so der Experte. (mz)