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Zschornewitz/MZ/ur. - Das Geld - die Rede ist von 2 000 Euro bei 20 derzeit in Aussicht stehenden Erstklässlern - soll im Nachtragshaushalt der Gemeinde eingestellt werden. Zwar muss die Idee noch Zustimmung im Haupt- und Finanzausschuss sowie dem Gemeinderat finden. Die Hürde dürfte jedoch nur theoretischer Natur sein.
Ausgezahlt werden soll der Einmalbetrag den Eltern allerdings nicht. Das Geld werde der Schule übergeben, so Bürgermeister Günter Gröbner (Linke). Dort würden die benötigten Bücher und Schreibmaterialien gekauft. "Gleiche Startbedingungen für alle", glauben die Zschornewitzer Räte damit geschaffen zu haben.
Ob die durch einen kontinuierlich sprudelnden Gewerbesteuerquell gut gefüllte Gemeindekasse in der Lage ist, auch ein weit reichenderes Vorhaben zu verkraften, bleibt jedoch offen.
Dem Bürgermeister schwebt vor, den Nachwuchs noch einmal an der Finanzkraft der Kommune teilhaben zu lassen.
Gröbners Idee: Die Hälfte der Kosten für das Mittagessen in den Kindertagesstätten "Kolonie" und "Kribbel-Krabbel-Käfer-Haus" sowie der Grundschule könnte die Gemeinde Zschornewitz übernehmen.
Erste Rechnungen dazu sind angestellt. Auf gut 11 000 Euro Zuschuss muss sich demnach die Kommune für den Zeitraum vom Schuljahresbeginn 2008 / 09 bis zum Jahresende einstellen, ganzjährig ist offensichtlich mit einem Bedarf an 25 000 Euro zu rechnen. "Zur Kenntnis nehmen, sacken lassen, später noch einmal beraten", riet der Bürgermeister den Mitgliedern des Sozialausschusses. Klar sei, dass im sozialen Bereich wohl nie eine absolute Gerechtigkeit erreicht werden könne.
Aber eine Variante, die allen Kindern ein ordentliches Mittagessen in Aussicht stelle, sei die Idee allemal.
Straffällig gewordenen Kindern und Jugendlichen eine neue Orientierung und damit die Chance auf ein inhaltlich anderes Leben zu geben, hat sich die EJF-Lazarus AG auf die Fahnen geschrieben. In Pöplitz unterhält die Einrichtung eine Wohngruppe für Kinder und Jugendliche.
Sieben junge Menschen werden dort derzeit betreut, erfahren schulische Ausbildung. Ihnen sollen aber auch die Augen für eine spätere Berufswahl geöffnet werden. Das erfuhren die Mitglieder des Sozialausschusses beim Vor-Ort-Besuch von Teamleiterin Birgit Stippe.
"Die Kinder und Jugendlichen nicht verteufeln, vielmehr eine Chance geben", war man sich im Ausschuss einig. Im konkreten Fall bedeute das, der Einrichtung bei der Suche nach Praktikumsplätzen zu helfen. "Unsere Einrichtungen sind gern bereit, Jugendliche auch weiterhin aufzunehmen", wurde zur Beratung einmal mehr bekräftigt.