Schritt ins Berufsleben bestanden
Wittenberg/MZ. - "Ich rate ihnen, das Erreichte auszubauen. Nehmen sie sich Zeit für Unterweisungen und Schulungen", sagte Kreishandwerksmeister Erich Knake, der den jungen Gesellen zu ihrem Abschluss gratulierte. "Nur so sind Qualität und Quantität unter einen Hut zu bringen. Und schauen sie älteren Mitarbeitern über die Schulter." Zwar hätten 33 des Lehrjahres ihre Ausbildung erfolgreich absolviert, aber rund zwanzig Prozent hätten eben dieses Ziel nicht erreicht, "nicht zu reden von denen, die es nur gerade so geschafft haben", so der Kreishandwerksmeister. Das Gesamtergebnis sei somit aus seiner Sicht insgesamt nicht zufrieden stellend.
Ralf Fincke, Abteilungsdirektor Firmenkundenbetreuung in der Wittenberger Sparkasse, hob die Bedeutung einer abgeschlossenen Ausbildung hervor. Er wies auf die Bedeutung einer abgeschlossenen Berufsausbildung hin, warnte aber davor, den "Stift fallen zu lassen". "Sie haben das berufliche Handwerkszeug gelernt. Doch das Lernen wird sie weiter begleiten", wies auch Deddo Lehmann in Vertretung des Landrates darauf hin, dass das Leben immer wieder Neues bringt. Er gab vor allem seiner Hoffnung Ausdruck, dass viele derer, die nun ins Berufsleben gehen, im Landkreis bleiben mögen.
Als bester Lehrling des Jahres wurde Robert Staab ausgezeichnet. "Mich hätte es nicht besser treffen können. Ausbildung und Umfeld waren so, wie man es sich nur wünschen kann", sagte der 20-Jährige aus Mark Zwuschen, der in Grabo (Stadt Jessen) seine Ausbildung zum Elektroinstallateur machte. Steuerungs- und Automatisierungstechnik haben es ihm besonders angetan. Als hätte er all die Reden bereits vor Monaten gehört, erklärte er am Freitag: "Ich bin schon in der Meisterausbildung." Elektromeister Peter Lehmann zeigte sich mit den Leistungen seines Schützlings sehr zufrieden: "Er hat einen gesunden Ehrgeiz mitgebracht und gut mitgezogen. Es hat Spaß gemacht." Staab sei erst der vierte Auszubildende bei ihm gewesen.
Seinen Traumberuf hat Mathias Jahns als Kfz-Mechaniker erlernt. "Das ist es auch jetzt noch", bekräftigte der 23-Jährige. Der Kemberger lernte bei der ortsansässigen Firma Kutzscher und ist froh, übernommen worden zu sein und auch noch im Ort bleiben zu können. "Ich glaube, nur etwa ein Drittel derer, die hier sind, ist übernommen worden", sagte er. Auch Metallbauer und Metallgestalter Manuel Bleeck hat in seinem Lehrbetrieb eine Anstellung gefunden. "Das ist schon anders als Schule", meinte der 22-jährige Mochauer. Er habe zwar Vorstellungen vom Beruf gehabt, doch manches sei komplettes Neuland gewesen. "Ich bin sehr zufrieden mit ihm. Er ist pünktlich, zuverlässig und sehr selbständig", so das wohlwollende Urteil von Uwe Beer, Chef des Unternehmens Schmiede- und Metallbau in Boßdorf.
Eine besondere Ehrung gab es im Rahmen der Freisprechung für Wilhelm Harrandt. Der Tischlermeister mit Werkstatt in Pratau, die inzwischen von der nächsten Generation übernommen wurde, erhielt aus den Händen von Erich Knake den Altmeisterbrief für das über 40-jährige Meister- und Betriebsjubiläum. "Wenn ihr wissen wollt, wie man dazu kommt: Ihr müsst nur alt genug werden und lange genug im erlernten Beruf arbeiten dürfen", gab der Altmeister den jungen Leuten mit auf den Weg.