Satter Klang von alten Traktoren
Gommlo/MZ. - Es fuhr eine Traktorenparade auf, wie sie der kleine Ort so noch nicht gesehen hatte. Fast 20 waren es am Wochenende, die mehr oder weniger schnell am Festplatz vorbei tuckerten. Vom betagten Bulldog von 1939 über einen MAN, Baujahr 1943, bis zu Deutz und einigen hochmodernen Hightech-Maschinen (von der Agrargenossenschaft Kemberg) war alles dabei und wurde gebührend bewundert. "Wir haben mal durchgerechnet, wie viele Traktoren es gibt, und bei unserer Anfrage haben alle ja gesagt", erzählte Siegbert Albrecht. "Das soll nun zur Tradition werden." Albrecht ist Ortswehrleiter in Gommlo, und die Feuerwehr zeichnet, mit Unterstützung einiger Frauen aus dem Ort, für die Organisation verantwortlich. Wenn denn Gommlo dran ist mit dem Fest. "Das geht aus langer Tradition immer reihum in den Ortsteilen Ateritz, Gommlo und Lubast", sagte Albrecht. Wenn mal ein Jubiläum ist, dann wird auch getauscht.
Und so besucht man sich zu den Festen reihum. Aber auch Bergwitzer, Sackwitzer, Kemberger und manch anderer aus der Nachbarschaft ist willkommen und wird herzlich begrüßt. Günter Knape aus Kemberg etwa zieht es regelmäßig zu den Festen in seinen Geburtsort. "Man bleibt verbunden", bestätigte er. Die Kegelbahn war aufgebaut, die Schützengilde Kemberg betreute den Schießstand. Tolle Preise waren für die Besten ausgelobt, das reichte von der Sitzgarnitur für den Garten bis zur Capucchino-Maschine. Am Nagelstand gab es für die Dorffest-Profis einen Spezialhammer - mit einem Rohr als Kopf.
Schnell bildete sich eine Schlange am Kuchenstand, der von den Frauen des Dorfes reich bestückt war. "Da machen alle mit. Und wer absolut keine Zeit hat, unterstützt uns finanziell", sagte Helgard Belitz, eine der Helferinnen am Kuchenbüfett. Immer wieder gingen bange Blicke gen Himmel, wo sich besonders am Nachmittag eine mächtige Gewitterfront aufbaute.
Die Kinder verschwendeten daran keinen Gedanken. Sie vergnügten sich mit Sackhüpfen, Stelzenlauf und der unendlichen Suche in einem Areal voller Stroh nach versteckten kleinen Bällen. Die Spiele wurden von sieben Müttern aus Gommlo betreut. "Man muss mit den Kindern mitgehen", sagte Manuela Bischoff, eine der Frauen. "Es soll ja auch für jeden etwas dabei sein. Dass es viele junge Leute mit Kindern im Ort gibt, bestätigte Peggy Bergmann. "Jede von uns bringt etwas mit von den Spielen." Am Abend gab es Tanz, und mit einem Frühschoppen am Sonntagvormittag klang das Fest aus.