Rollstuhlfahrer in Wittenberg Rollstuhlfahrer in Wittenberg: Protest am Ärztehaus

Wittenberg - Seit Jahren schon klagt Elisabeth Kaiser über ihre Schwierigkeiten, in das Ärztehaus am Schwanenteich in Wittenberg zu kommen. Dort gibt es auf der Parkseite eine lange Rampe, um bis zur Eingangstür zu kommen. Ab hier beginnen die Probleme: Die Rollstuhlfahrerin kommt nicht alleine rein ins Haus - die eine Tür, die per Zug zu öffnen ist, muss mit der rechten Hand geöffnet werden. Mit der muss die Frau aber auch die Steuerung ihres Elektro-Rollstuhls bedienen.
Auf der anderen Seite versucht Peter Kosan, in den zweiten Aufgang des Hauses zu kommen. Er muss mit den Fußstützen seines Rollis die Tür aufdrücken. "Das kann ja auch nicht Sinn der Sache sein, dass macht ja auch Schäden", erklärt der Mann. Einmal drin angekommen, steht er vor dem umgekehrten Problem, wie Elisabeth Kaiser: "Jetzt komme ich nicht mehr ohne Hilfe raus, weil ich hier ziehen muss und die Tür sich in den Fußstützen verhakt", erklärt er. Barrierefreiheit sieht anders aus. "Und wir sind ja nicht die einzigen, die das Problem haben. Junge Muttis mit Kinderwagen stehen hier vor dem gleichen Problem", erklärt Kosan.
Abhilfe sollten zwei automatische Türöffner schaffen, die "Selbsthilfegruppe barrierefreies Bauen und Verkehr" fordert. "Der Besitzer des Hauses weigert sich aber, die einzubauen. Er behauptet, da hätten die Ärzte im Haus etwas dagegen. Mein Arzt unterstützt uns aber in der Forderung. Da steht Aussage gegen Aussage", erklärt Kosan. (mz)