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Heuschnupfen als Unfallursache Plötzlicher Niesanfall führt zu Auffahrunfall

Auf der B2 Richtung Kropstädt ereignete sich am Sonntag ein Auffahrunfall. Wie groß der Schaden ist und worauf Betroffene von Heuschnupfen achten sollten.

Aktualisiert: 19.08.2024, 16:18
Auffahrunfall auf der Berliner Chaussee in Lutherstadt Wittenberg.
Auffahrunfall auf der Berliner Chaussee in Lutherstadt Wittenberg. (Foto: Jonas Lohrmann)

Wittenberg/MZ. - Rund 15 Prozent der Deutschen leiden laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) unter Heuschnupfen. Diese vermeintlich harmlose Allergie kann im Straßenverkehr schwerwiegende Folgen haben.

Eine alltägliche Fahrt auf der B2 in Richtung Kropstädt nahm am vergangenen Sonntag für eine 51-jährige Autofahrerin eine unerwartete Wendung. Auf Höhe der Annendorfer Straße bei der Kreuzungsampel, passierte das Unvermeidliche: Ein heftiger Nieser, hervorgerufen durch eine Allergie, übermannte die Fahrerin. Für den Bruchteil einer Sekunde war sie „blind“. Doch dieser kurze Moment reichte aus. Der Mazda krachte in den hinteren Teil des vor ihr stehenden Fahrzeugs der Marke Ford mit einem offenen Kasten, der verkehrsbedingt bremsen musste.

Während der Ford von einem 39-Jährigen nahezu unbeschadet blieb, war der Mazda erheblich betroffen: Die Front sowie die Motorhaube wiesen deutliche Verbeulungen auf, sodass das Fahrzeug letztlich abgeschleppt werden musste.

Das reflexartige Schließen der Augen beim Niesen ist ein unbewusster Mechanismus, der normalerweise harmlos ist – es sei denn, man sitzt am Steuer eines Fahrzeugs. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h legt man in der Sekunde des Niesens etwa 15 Meter blind zurück. Auf der Autobahn, wo die Geschwindigkeiten oft 120 oder 130 km/h betragen, sind es sogar mehr als 30 Meter, die man unkontrolliert und ohne Sicht fährt – eine beängstigende Vorstellung.

Sicher im Straßenverkehr trotz Heuschnupfen

Um trotz Heuschnupfen sicher im Straßenverkehr unterwegs zu sein, gibt es einige wichtige Ratschläge zu beachten. Es sollte stets ausreichend Sicherheitsabstand zum Vordermann gehalten werden, um bei einem plötzlichen Niesanfall genügend Reaktionszeit zu haben. Droht ein Niesanfall, ist es darüber hinaus ratsam, sicher an den Straßenrand zu fahren und die Fahrt erst nach dem Niesen und Nase putzen fortzusetzen.

Ablenkungen wie das Suchen nach einem Taschentuch sollten vermieden werden, da dies als grobe Fahrlässigkeit eingestuft werden kann und den Versicherungsschutz gefährden könnte. Allergiker sollten zudem den Innenraum ihres Fahrzeugs regelmäßig gründlich reinigen sowie den Innenraumluftfilter austauschen.