Phönix Theater Wittenberg Phönix Theater Wittenberg: Warum Diana Pielorz vorsichtig optimistisch ist

Wittenberg - Der Saisonauftakt musste ganz ausgefallen, danach gab es im September eine Veranstaltung in dieser 17. Spielzeit. Keine Frage: Die Phönix Theaterwelt Wittenberg leidet genau wie andere Kultureinrichtungen unter der Corona-Pandemie; jüngste Eindämmungsverordnungen bedeuten auch für das Haus in der Wichernstraße schon zum zweiten Mal eine Zwangspause.
„Die ersten zehn Tage im Lockdown-Light (für uns ganz und gar nicht Light) sind überstanden? Dabei befinden wir uns eigentlich schon seit März im harten Lockdown“, teilte kürzlich die Chefin des Trägervereins der Theaterwelt, Diana Pielorz, in einem Schreiben mit. Dennoch sitzen sie an der Theaterkasse, hoffen auf ein paar „mutige“ Kartenkäufer, „jedoch haben wir es im Moment eher mit der Rückzahlung von Eintrittsgeldern zu tun“.
Ersatztermine gefunden
Dabei sei das Haus gut gerüstet und habe alle Vorkehrungen für die Umsetzung der Abstands- und Hygieneregeln getroffen. Genau die sind, wenn man so will, aber auch Teil des Problems, denn wenn weniger Plätze besetzt werden dürfen, um die geforderten Abstände zu wahren, ist es für Künstler, die zum Teil weite Anreisen haben, nicht mehr rentabel, die Fahrt nach Wittenberg überhaupt anzutreten.
Die Krux liegt im System begründet: „Wir spielen ja nicht selbst“, erinnert Pielorz an die Tatsache, dass es kein eigenes Ensemble gibt und Gastkünstler, die die Spielstätte nutzen, am Ticketverkauf beteiligt werden.
Auf der anderen Seite sei ihr auch bei Besuchern eine gewisse Verunsicherung aufgefallen. Sie „wollen sich ja nicht in Gefahr bringen“, etwa indem sie sich in einen Theatersaal begeben. Insofern setzt wohl nicht nur Theaterfrau Pielorz große Hoffnungen in den angekündigten Impfstoff. Noch sei man „frohen Mutes“.
Und frohgemut haben sie sich inzwischen daran gemacht, Ersatztermine für abgesagte Vorstellungen zu organisieren. Demnach ist beispielsweise die Veranstaltung „Seelenverwandt“ vom 7. November mit Gisela Steineckert und Dirk Michaelis auf den 27. März 2021 verschoben worden. Ebenfalls in den März verlegt wurden die Schulveranstaltungen des Theaters der Altmark.
Man sei, wie es heißt, „sehr froh, dass nahezu alle Schulen, die im November mit ihren Kindern das Theater besuchen wollten, diese Ausweichtermine mit Freude angenommen haben“. Die jüngste Veranstaltung, über deren Verlegung gerade entschieden wurde, war ein Weihnachtskonzert des Wittenberger Paul-Gerhardt-Orchesters vom 5. Dezember auf den 23. Januar. Es wird ein Winterkonzert sein.
Hoffen auf Dezember
Ganz still bleiben wird es aber im Dezember nicht in der Phönix Theaterwelt. Die Traumzauberbaum-Vorstellung „Herr Kellerstaub rettet Weihnachten“ am 10. des Monats soll den Angaben zufolge stattfinden und auch die Veranstaltung mit Alex Parker, der das Udo-Jürgens-Programm „Unvergessen!“ mit Liedern des 2014 verstorbenen Künstlers präsentiert, steht für den 13. Dezember im Spielplan.
Die letzte Veranstaltung am 19. Dezember mit Christina Frey und Patrick Fichte hingegen werde ausfallen, da die Künstler ihre komplette Probenphase im November nicht durchführen können. Apropos: Jetzt, Mitte November, soll es eine Evaluierung der jüngsten Eindämmungsverordnung geben.
Ungeachtet aktueller Zahlen und der, wie Pielorz es nennt, „Zwischentöne“ in den Reden des Bundesgesundheitsministers, wollen sie in der Phönix Theaterwelt ganz sicher das bleiben: „Vorsichtig optimistisch.“
Mobile Säulen
In der Phönix Theaterwelt wird die coronabedingte Pause gerade genutzt, um Hygienemaßnahmen für kommende Veranstaltungen zu verbessern. Den Angaben zufolge wurden unter anderem mehrere mobile Desinfektionssäulen angeschafft. Zudem könne ein Besucherleitsystem in Abhängigkeit von jeweils gültigen behördlichen Vorgaben zum Einsatz kommen.
Es wurden auch noch Infektionsschutzwände für Bühne und Garderoben bestellt. Zugleich nutze man die Zeit, um sich ein wenig um die Substanz des Hauses zu kümmern. Arbeiten finden demnach im oberen Ballettsaal statt.
››Bei www.theater-wittenberg.de sind Infos zum Haus online abrufbar. (mz)