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Petra Kuhnert aus Gräfenhainichen Petra Kuhnert aus Gräfenhainichen: Die Königin kocht Suppe

Von Ulf Rostalsky 18.02.2016, 15:37
Kohl mal anders. Das dachte sich Grünkohlkönigin Petra Kuhnert (links) und kochte mit Ex-Regentin Jutta Gawollek aus dem Gemüse eine Suppe.
Kohl mal anders. Das dachte sich Grünkohlkönigin Petra Kuhnert (links) und kochte mit Ex-Regentin Jutta Gawollek aus dem Gemüse eine Suppe. Rostalsky

Gräfenhainichen - Aus ihrer Vorliebe für Grünkohl hat Petra Kuhnert nie einen Hehl gemacht. Die Wahl der Gräfenhainichener Rechtsanwältin zur Anhaltiner Grünkohlkönigin war deshalb ein logischer Schritt. Allein beim Repräsentieren mit einem stattlichen Rinderknochen um den Hals wollte es die Würdenträgerin allerdings nicht belassen. Ihre Majestät kochte und überraschte damit.

Grünkohl mal anders. Das hatte Petra Kuhnert im Sinn, als sie mit klassischen Gewohnheiten brach. Es war ungewöhnlich, dass es das derbe Gemüse nicht erst wieder im November gibt. Noch ungewöhnlicher war die Art der Zubereitung. Die Standardfrage nach geleiert oder gekocht hat ausgedient. „Ich habe püriert“, erklärt die Grünkohlkönigin und schwenkt die Kelle. Grünkohl gibt es nicht als Beilage zu Kassler oder deftiger Wurst.

"Überlegt, gekocht, probiert"

Das Gemüse ist der Hauptgang. Suppe ist das Maß der Dinge. „Ich habe sie in Magdeburg auf einer Speisekarte entdeckt und probiert. Sie hat einfach super geschmeckt“, schwärmt Petra Kuhnert, die vor der großen Kochstunde in der Küche des Schachtes „Barbara“ jedoch eifrig recherchieren musste.

Kein Koch gibt einfach so seine Geheimnisse preis. Der Küchenchef in Magdeburg hielt sich an die Regel. Essen ja, kopieren nein. Egal. Die Neugier der Anwältin war geweckt. Mit Schacht-Hausherrin Jutta Gawollek - die ist übrigens eine Ex-Grünkohlkönigin - ging es ans Werk. Große Überraschungen blieben aus. „Wir haben einfach überlegt, gekocht, probiert. Es schmeckt“, erklären die Königinnen des Kohls und rühren den Suppentopf noch einmal um.

Die Geheimnisse der Köchinnen

Es dampft. Nur was ist drin in der Suppe, die es unter Umständen auf die Speisekarte im Schacht schaffen könnte? „Grünkohl, Kartoffeln, Möhren, Knoblauch, Brühe. Dazu Muskat. Wir haben außerdem für die Fettigkeit etwas Jagdwurst dazugetan“, erzählt Petra Kuhnert. Dann erinnert sie sich an die Regeln des Magdeburger Kochs. „Alles wird nicht verraten. Nur soviel. Wir haben noch püriert und ordentlich aufgekocht.“ Das Rezept ging auf. Die Suppe schmeckte, Nachschlag war gewünscht.

Aber was soll nun zum eigentlichen Grünkohlessen im November passieren, dass der König immer mit neuen Ideen bereichern muss? „Da muss ich überlegen“, sagt Petra Kuhnert. Sie hätte die Suppe servieren können. „Die hat mir aber so gut geschmeckt. Die wollte ich nicht vorenthalten.“ (mz)