Pension "Weinhof" in Coswig Pension "Weinhof" in Coswig: Südliches Flair lässt Stress vergessen

Coswig/MZ/TEO - Karl-Heinz Krause ergötzt sich immer wieder an den überraschten Gesichtern der Gäste, die das erste Mal in seine Pension „Weinhof“ in der Zerbster Straße in Coswig kommen. Vor allem die Radtouristen, die das letzte Wegstück die Bundesstraße entlang müssen, seien sichtlich gestresst und skeptisch, was das für eine Unterkunft sein mag, so unmittelbar an der belebten Straße.
Hof begeistert
Aber sobald sie den Vorraum durchquert und den Hof betreten haben, „sind sie alle baff“. Der ganze Hof ist überdacht von Weinranken, an denen jetzt die Trauben reifen. 62 Jahre alt ist der Wein, Krauses Großvater hat die beiden Stöcke gepflanzt, als er in den 1950er Jahren die Tischlereiwerkstatt baute. 30 Jahre später stockte der Sohn den Anbau auf. Zum Verputzen des Gebäudes legte er die Routen quer über den Hof, „hinterher waren sie ziemlich ramponiert“. War es der Putzkalk, der wie Dünger wirkte? Der Wein wächst bis heute ohne Düngen und Gießen, und das Geflecht schaffte ein Flair im Hof, wie in den Weinbaugebieten Ungarns oder Italiens. Als nach der Wende die Nachfrage nach Gästezimmern stieg, entschloss sich Krause, den inzwischen ungenutzten Werkstatttrakt umzufunktionieren. Vier Doppelzimmer mit Duschen wurden hergerichtet. Die Fenster gehen zum Hof und Garten, vom Straßenlärm ist dort nichts mehr zu hören. Der Frühstücksraum ist im ehemaligen Holzschuppen - dort sitzen alle Gäste an einer großen Tafel und kommen über das Woher und Wohin schnell miteinander ins Gespräch.
Lockere Stimmung
Überhaupt ist die Atmosphäre bei Krauses unkompliziert. Sie bekommen auch mal das Fahrrad repariert, Wäsche gewaschen oder es wird gemeinsam gegrillt. Dauergäste - Mitarbeiter des Herzzentrums auf Zeit etwa - finden zudem Familienanschluss mit „Oma“ Gertrud Krause, die bis 2000 die Pension führte, ehe Karl-Heinz Krause, nun unterstützt von seiner Partnerin Brigitte Falz, übernahm.