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Kunst in der Stadtkirche Wittenberg Passionszyklus: Diese Werke von Thea Schleusner sind zu sehen

Ein Passionszyklus von Thea Schleusner ist in Wittenberg zu sehen. Die Schau wird am Aschermittwoch eröffnet. Welche besondere Andacht es zuvor gibt.

Von Corinna Nitz 05.03.2025, 11:00
Matthias Keilholz, Cornelia Winkelmann und Monika Kaiser beim Aufbau  einer Ausstellung mit Arbeiten von Thea Schleusner in der Stadtkirche Wittenberg.  Die zwölf Kohlezeichnungen zeigen einen Passionszyklus. Am Aschermittwoch wird die Schau eröffnet.
Matthias Keilholz, Cornelia Winkelmann und Monika Kaiser beim Aufbau einer Ausstellung mit Arbeiten von Thea Schleusner in der Stadtkirche Wittenberg. Die zwölf Kohlezeichnungen zeigen einen Passionszyklus. Am Aschermittwoch wird die Schau eröffnet. (Foto: Corinna Nitz)

Wittenberg/MZ. - Nach der Schleusner-Ausstellung in Wittenberg ist davor: Kaum sind die meisten Werke aus der „Mega-Werkschau“ an mehreren Standorten in der Stadt wieder abgenommen, wird nun in der Stadtkirche eine kleine Exposition eröffnet. Passend zur Passionszeit kann dort ein Zyklus gezeigt werden, in dem die gebürtige Wittenberger Künstlerin Thea Schleusner (1879 bis 1964) den Leidensweg Jesu ins Bild gesetzt hat. Eröffnet wird die Schau am Aschermittwoch, 5. März, um 19.30 Uhr mit einem kurzen Vortrag von Monika Kaiser in der Stadtkirche. Die im Landkreis beheimatete Kunsthistorikerin hatte bereits die große Exposition in der Stadt kuratiert.

Aus der Naser-Stiftung

Einmal mehr stammen die Werke von der Naser-Stiftung der (wieder)entdeckten Kunst. Erfreut über die Bereitschaft von Stifter Rainer Naser, die Bilder in der Stadtkirche zu zeigen, sind neben Monika Kaiser auch Stadtkirchenpfarrer Matthias Keilholz und Cornelia Winkelmann vom Gemeindekirchenrat. Am Dienstagabend haben sie gemeinsam die gerahmten Bilder unter der Empore auf der Südseite der Kirche gehängt. Den Abschluss des Zyklus bildet eine Pietà, Maria ist zu sehen als, wie Kaiser sie beschreibt, gebrochene Frau. Sie trauert um ihren Sohn, so wie zu jener Zeit, nach dem Zweiten Weltkrieg, als Schleusner den Zyklus geschaffen hat, viele Mütter um ihre Kinder getrauert haben. Das Antlitz der Mutter erinnert in seinen Zügen an Käthe Kollwitz, Schleusner habe sie verehrt, sagt Kaiser.

Passions- und Fastenzeit beginnt

Bevor die Ausstellung eröffnet wird, lädt die evangelische Stadtkirchengemeinde bereits um 18 Uhr zu einer besonderen Andacht ein. Die Besucher der Andacht haben die Möglichkeit, am Ende mit einem Aschekreuz gesegnet zu werden. Mit dem Aschermittwoch beginnt die Passions- und Fastenzeit. Die Evangelische Kirche in Deutschland startet dazu auch in diesem Jahr die Fastenaktion „7 Wochen Ohne“. Das Motto in diesem Jahrgang lautet „Luft holen! Sieben Wochen ohne Panik“. Wie es online aufseiten der EKD heißt, soll diese Zeit helfen, den stressigen Alltag hinter sich zu lassen und sich neu mit dem zu verbinden, was wirklich „nährt“.

Mehr Bilder im Zeughaus

Die Passionszeit dauert bis Karsamstag, in dieser Zeit erinnern Christen an das Leiden Jesu. Mit ihren künstlerischen Mitteln hat das auch Thea Schleusner getan. Entstanden sind berührende, aufrüttelnde und, ja, auch mahnende Kohlezeichnungen. Nach der Eröffnung der Ausstellung in der Stadtkirche Wittenberg kann der Passionszyklus ebendort Montag bis Samstag von 11 bis 16 Uhr sowie sonntags von 12.30 bis 16 Uhr besichtigt werden. Ab April ist die Kirche bis 17 Uhr geöffnet. Noch mehr Schleusner-Werke sind übrigens im Zeughaus am Arsenalplatz zu sehen. Dort wird die Werkschau „Ein Leben für die Kunst – Die expressiv-symbolischen Welten der Thea Schleusner“ präsentiert.