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Oranienbaum Oranienbaum: Brückmühle wird zur Kunstfassade

04.08.2014, 17:18
Daan Botlek bei der Arbeit. Der Ampelhaus-Künstler konnte sich auch an der Fassade der Brückmühle verwirklichen.
Daan Botlek bei der Arbeit. Der Ampelhaus-Künstler konnte sich auch an der Fassade der Brückmühle verwirklichen. Behling Lizenz

ORanienbaum/MZ/ab - Die aktuelle Sommerausstellung „Unter Zwischen im Ampelhaus“ hat eine Zweigstelle erhalten. Zu finden ist sie etwas außerhalb der Oranienbaumer Stadtgrenze an einer langen Stallwand der Brückmühle. Eigentümerin Elke du Bois stellte dem Niederländer Daan Botlek das Gemäuer als Leinwand zur Verfügung.

"Gemeinsame Wellenlänge"

„Ich mag die Art von Kunst wie sie im Ampelhaus gezeigt wird schon seit der ersten Auflage 2012. Es gibt eine gemeinsame Wellenlänge“, begründete sie ihr Angebot.

Die Ampelhaus-Macher Gemma van Bekkum und Rolf Bruggink fanden das idyllische Ambiente abseits der Bundesstraße 107 sofort geeignet für ein Kunstprojekt.

Auch Daan Botlek musste nicht lange von dem ruhigen Ort überzeugt werden. Zwar ist er direkt in der Ampelhaus-Schau ebenfalls mit einem großflächigen Wandgemälde vertreten, doch in der Enge des Flurs fehlt dem Betrachter etwas die Distanz, um das Motiv gänzlich erfassen zu können. An der Brückmühle hilft die umgebende Weite, die Kunst zu genießen.

Nicht nur eine Eintagsfliege

„Hier ist Platz ohne Ende“, meint die Hausherrin Elke du Bois, die sich von den Künstlern hat inspirieren lassen. „Die haben bewirkt, selbst kreativ zu sein“, freut sie sich. Elke du Bois zufolge soll Botleks Gastspiel keine Eintagsfliege sein. Sie kann sich einen Künstlerbauernhof vorstellen. „Mal schauen und abwarten wie es sich entwickelt. Wäre schön, wenn es sich verwirklichen lässt“, meint die Oranienbaumerin, bei der eine Birke aus einem Hackklotz sprießt. Der Künstler, aus Rotterdam stammend und 37 Jahre alt, nannte sein Werk an „Elke’s Plaats“ mithin ganz schlicht „Der Mühlbach“, denn unweit der Mauer floss der Bachlauf entlang, der das Mühlrad antrieb.

Ungefähr eine Woche benötigte der Niederländer für Entwurf und Ausführung. „Immer für ein paar Stunden am Tag“, sagt Botlek, den es nun im August zunächst nach Leipzig zieht, bevor ihn weitere Projekte nach Frankreich und Österreich führen. In einem Kurzporträt der Hamburger „Millerntor Gallery“ über den 37-Jährigen heißt es, dass er an der Willem de Kooning Academy in Rotterdam studierte, die meiste Zeit aber mit freien Arbeiten (überwiegend Zeichnungen und Malereien) verbrachte. Diese Arbeiten waren dann Bestandteil von Ausstellungen an Orten wie Berlin, Manchester, Madrid, Bilbao, Kopenhagen, Bangkok, Warschau und natürlich Rotterdam.