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Kultur in Wittenberg Offene Bühne: Wer sich im Hof beim „Best Western“ zeigt und ob es eine Zukunft für diese Veranstaltung gibt

Nachwuchstalente stellen sich auf der Bühne des Hotels „Best Western“ vor. Es geht musikalisch und sportlich zu und überrascht auch erfahrene Veranstalter.

Von Jana Dürr Aktualisiert: 25.09.2024, 09:02
Luick, Lara und Benno (v. l.) von den „JK Techna Allstars“ oder „Brandheißer Scheiß“ hatten ihren ersten und erfolgreichen Auftritt im Best Western Soibelmans.
Luick, Lara und Benno (v. l.) von den „JK Techna Allstars“ oder „Brandheißer Scheiß“ hatten ihren ersten und erfolgreichen Auftritt im Best Western Soibelmans. (Foto: jana Dürr)

Wittenberg/MZ. - Fünf verschiedene Acts von Nachwuchstalenten waren nach einer vorherigen Vorstellungsrunde im Stadtlabor für den Sonntagnachmittag beim Best Western Hotel geplant. Vor zahlreichem Publikum präsentierten sich bei bestem Wetter dann nur drei auf der Hofbühne des Best Western Hotels. Zwei hatten kurzfristig abgesagt.

Pia Mittleger eröffnete den Nachmittag als erste junge Künstlerin und begeisterte mit einer ausdrucksstarken Stimme. In einer Mischung aus Musical und Schlager sorgte die neue Vorsitzende des Talentschmiede und Wittenberger Hupfdohlen e.V. für Gänsehautmomente. Unterstützung aus dem Publikum bekam sie dabei von Christa Stange, ihrer Förderin und Vorgängerin im Verein. Durch sie war sie auch auf diese Veranstaltung aufmerksam geworden.

Ungewöhnliche Darbietungen

Im Anschluss präsentierten sich die Karateka und Cheerleader vom Kampfsportclub-Dokan. Musikalisch waren die jungen Sportler zwar nicht unterwegs, konnten aber mit bereits erworbener Öffentlichkeitserfahrung und ungewöhnlichen Darbietungen das Publikum ebenfalls beeindrucken. Unter kundiger Moderation durch Vereinsmanager und Trainer Falk Hanke zeigten sie verschiedene Kampfsportübungen und begeisterten mit atemberaubenden Figuren der Cheerleader.

Der Kampfsportlkub Dokan stellt sich vor.
Der Kampfsportlkub Dokan stellt sich vor.
(Foto: Jana Dürr)

Gekrönt wurde der unterhaltsame Nachmittag in der gemütlichen Kulisse des Restauranthofes mit drei jungen Musikern des Wittenberger Jugendklubs „Techna“ von der Volkssolidarität. Luick, Lara und Benno übernahmen die Mikros und präsentierten ihr Können. Anfangs prägte noch sehr die Aufregung das Geschehen auf der Bühne. Für die drei war es im Gegensatz zu den vorher präsentierten Darbietungen der erste Auftritt in der Öffentlichkeit. Dabei müssen sich die jungen Künstler gar nicht verstecken. Mit kräftiger Stimme interpretiert Lara gemeinsam mit Benno verschiedene Songs unter anderem von den Ärzten und den Cranberries. Mit der Darbietung von „Ein Kompliment“ der Sportfreunde Stiller hatte die Band, welche von Lara zuvor souverän als die „JK Techna-Allstars“ oder auch „Brandheißer Scheiß“ vorgestellt wurde, das Publikum fest auf ihrer Seite und ein begeistertes Klatschen zum Rhythmus der Musik begleitete die jungen Künstler.

Begeistert von der Darbietung waren auch Hoteldirektor Danny Huhn sowie Restaurantleiter Steven Slavicek. Prompt folgte eine Einladung an die Band, auch auf dem hoteleigenen Weihnachtsmarkt am dritten Advent aufzutreten. Auch Christa Stange ist am Ende überzeugt von dem Format. Bezogen auf die noch ausbaufähige Beteiligung von mehr Künstlern sagt sie: „Ich find das nicht so schlimm, weil, die Veranstaltung muss wachsen“.

Erfahren hatte sie selbst von dem Termin über Raik Buchta, der als versierter DJ ebenfalls auf ein breites Netzwerk zugreifen kann. Er begleitete den kulturellen Nachmittag mit seiner Veranstaltungstechnik und sah sich besonders mit der Jugendband ebenfalls vor unbekannten Herausforderungen, besonders, was die Abstimmung der Technik angeht. „Bin hier genauso Nachwuchskünstler“ meint Buchta mit einem Augenzwinkern und hat sichtlich Spaß an der Herausforderung.

Belebung ist Ziel

Als Hoteldirektor und Restaurantleiter arbeiten Huhn und Slavicek nicht nur eng miteinander, sie haben auch das gleiche Interesse an der Belebung der Wittenberger Kulturszene. Beide organisierten die Veranstaltung gemeinsam. Die Idee dazu hatte Slavicek bereits vor zehn Jahren, damals noch im Theater Jugendclub Chamäleon. Als heutiges Mitglied des Stadtrates und in enger Zusammenarbeit mit Huhn nutzte er verschiedene Kanäle, um die Veranstaltung publik zu machen.

„Wir brauch junge Leute, die singen“, meint Hoteldirektor Huhn, kündigt in jedem Fall eine Wiederholung der Veranstaltung an und hat dabei auch schon den Kontakt zur Musikschule im Kopf. „Die Bühne steht bei uns das ganze Jahr auf dem Hof. Warum sollen wir sie dann nicht nutzen?“, begründet er pragmatisch den Ort der Veranstaltung.