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Neues Stadtmuseum Neues Stadtmuseum: Umzug lässt weiter auf sich warten

Von Irina Steinmann 18.04.2017, 09:59
„Wir sind dabei komplett umzuplanen“, räumte der Leiter der Städtischen Sammlungen, Andreas Wurda, kurz vor Ostern im Kulturausschuss ein.
„Wir sind dabei komplett umzuplanen“, räumte der Leiter der Städtischen Sammlungen, Andreas Wurda, kurz vor Ostern im Kulturausschuss ein. Archiv/Klitzsch

Wittenberg - Das neue Wittenberger Stadtmuseum wird wahrscheinlich erst um den Jahreswechsel 2017/2018 herum eröffnet werden können. Grund sind nach Auskunft der Stadt nach wie vor Verzögerungen bei der Sanierung des Schlosses, die dem lange überfälligen Auszug des Predigerseminars aus dem Zeughaus im Wege stehen.

Das Seminar hat im ersten und zweiten Obergeschoss des künftigen Museums provisorisch seine Bibliothek untergebracht, deren künftige Räume im Schloss müssen allerdings nach einem Regenschaden vom Juli 2016 noch bis voraussichtlich Juni trocknen.

Etwa fünf Monate aber seien allein für den Rückbau sowie die Einrichtung der beiden ausstehenden Museumsetagen im Zeughaus notwendig. „Wir sind dabei komplett umzuplanen“, räumte der Leiter der Städtischen Sammlungen, Andreas Wurda, kurz vor Ostern im Kulturausschuss ein.

Die Verzögerung habe Auswirkungen auf Ausschreibungen, die nach all der Zeit zu „korrigieren“ seien, und auch auf die zugesagte Förderung von rund einer halben Million; es gebe aber positive Signale für eine Verlängerung. Zudem gehen dem Museum Einnahmen verloren.

Die baulichen und finanziellen Folgen sind Wurda zufolge unterdessen nicht die einzigen: Auch das so genannte Drehbuch für die Inhalte der Dauerausstellung mit den noch fehlenden Bereichen Stadtgeschichte (1. Etage) und Sammlung/Sammler Julius Riemer (2. Etage) müsse nach den verflossenen „fünf, sechs Jahren aktualisiert“ werden. Als positiv wertete Wurda, dass die Leipziger Agentur Kocmoc, die im Auftrag der Stadt die Gestaltung der Dauerausstellung übernommen hat, trotz des immensen Zeitverzugs bei der Stange bleibe.

Während des Auszugs des Predigerseminars - das über einen eigenen Eingang verfügt - sollen die „Kronjuwelen“ im Erdgeschoss weiter zu besichtigen sein. Darüberhinaus werde es - nach der Lobi-Schau 2016 - demnächst wieder eine Sonderausstellung geben. Thema soll die Vereinigung der Unis von Halle und Wittenberg vor 200 Jahren sein, es handele sich um einen Ableger der derzeit in Halle laufenden Schau.

Dass, wie von Wurda ins Feld geführt, eine Eröffnung nach dem Reformationsjubiläumsjahr dem Museum möglicherweise mehr Aufmerksamkeit bescheren wird, dürfte demgegenüber nur ein schwacher Trost sein. (mz)