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Neues Autohaus in Wittenberg Neues Autohaus in Wittenberg: Eine Baustelle wächst

Von Corinna Nitz 15.01.2021, 10:12
Zum offiziellen Baustart haben sich Bauherren, Mitarbeiter und Baufirma auf der Baustelle des Autohauses an der Dresdener Straße in Wittenberg getroffen. Bald soll es dort wie auf den Bildern aussehen.
Zum offiziellen Baustart haben sich Bauherren, Mitarbeiter und Baufirma auf der Baustelle des Autohauses an der Dresdener Straße in Wittenberg getroffen. Bald soll es dort wie auf den Bildern aussehen. Thomas Klitzsch

Wittenberg - Der berühmte erste Spatenstich? Eine Grundsteinlegung, auf die sich jeder Bauherr freut? „Wir haben alles abgesagt“, erklärt an diesem Donnerstagmorgen unter Hinweis auf den Lockdown Helmut Peter. Der Seniorchef der Peter-Gruppe aus Nordhausen steht auf der Baustelle an der Dresdener Straße in Wittenberg. Dort, wo einst der Mühlenbau seine Gebäude hatte, die zuletzt nicht mehr als eine Ruine gewesen sind, entsteht wie berichtet ein neues Mercedes-Autohaus.

Und mag auch coronakonform auf die eingangs erwähnten Rituale verzichtet worden sein, so tut sich doch einiges an der Dresdener Straße 18, seit Neuestem kündet auch ein Schild von dem, was kommt.

Zehn Millionen Euro investiert die Peter-Gruppe am Standort Wittenberg und mit der Bauunion wurde für den Hoch- und Tiefbau ein örtliches Unternehmen beauftragt. Auch sonst sind Firmen aus der Region beteiligt. Das Baufeld für die neue Mercedes-Benz-Vertretung misst über 22.500 Quadratmeter.

Dass mit dem Bauvorhaben neue Maßstäbe „in der automobilen Welt“ gesetzt würden, heißt es und auch, dass es einen Autohauskomplex wie den geplanten zwischen Leipzig und Berlin in einer mittelgroßen Stadt so noch nicht gebe.

Moderne Architektur

Hinsichtlich der Bauweise spricht Peter gegenüber der MZ von einem Haus des 21. Jahrhunderts und von modernster Mercedes-Architektur. Und in einer Mitteilung der Gruppe heißt es: „Die Farbe Black, riesige Screens, Multimedia und digitale Interaktion sind dominierend.“ All dies soll dem Verkauf und dem Service für Pkw, Transporter und Nutzfahrzeuge auf rund 4.400 Quadratmetern Nutzfläche ein „zukunftsweisendes“ Domizil geben.

Laut Peter liegt das Augenmerk bei der Planung des Hauses auf den Fahrzeugen der Zukunft: Elektromobilität werde demnach eine große Rolle spielen. Ende 2021 soll den Angaben zufolge der größte Teil des Bauvorhabens fertiggestellt werden. Zum Autohauskomplex gehören unter anderem Servicebereiche und Werkstätten, auf weiteren Flächen werden ergänzend ein Prüfzentrum mit Servicestützpunkt und eine Servicehalle errichtet. Außerdem soll es ein Recyclingzentrum auf dem Areal geben.

Arbeitsplätze entstehen

Insgesamt etwa 60 Beschäftigte sollen am Standort in Wittenberg einen Arbeitsplatz finden, wie Peter am Donnerstag auf Anfrage sagt. Was die Anlaufzeit für ein solches Unternehmen betrifft, so sagt er, „man muss ja erst einmal das Vertrauen der Kunden gewinnen“. Diese sehen sie vor allem im Landkreis Wittenberg aber auch bis in die Herzberger Gegend. Der Wittenberger Standort wird der mittlerweile 25. der thüringischen Peter-Gruppe. In drei Bundesländern und bisher 15 Städten beschäftigt das von Helmut Peter und seinem Sohn Andreas Peter geführte Unternehmen 800 Mitarbeiter, davon seien etwa 130 Auszubildende.

Unterdessen räumt Peter auf eine Nachfrage ein, dass etwa die Bauvorbereitung in Wittenberg „schon anspruchsvoll war“. Unter anderem mussten zunächst alte Mühlenbau-Gebäude abgerissen werden. Auch war, wie bei einer ersten öffentlichen Präsentation des Vorhabens im Sommer 2019 bekannt wurde, der Kauf wegen schwieriger Eigentumsverhältnisse nicht einfach.

Das Grundstück gehörte wie berichtet einem Eigentümer aus Hessen. Nach dessen Tod war das Gelände, weil sich kein Erbe fand, an das Land Hessen gefallen. Hinzu kam, dass die Gründerzeitbauten, in denen sich der einstige Mühlenbau befand, infolge eines Brandes 2010 stark beschädigt waren. Zudem lasteten Schulden im sechsstelligen Bereich auf dem Grundstück. Baustart für die neue Mercedes-Vertretung war im August 2020.

Rege Betriebsamkeit

Wenige Monate später, im Januar des Jahres 2021, herrscht auf der Baustelle trotz Schnee rege Betriebsamkeit. Grundpfeiler aus Beton wachsen aus dem Boden und man bekommt durchaus einen Eindruck von den Ausmaßen, die das Projekt haben wird. Apropos: Wo es nun schon keine feierliche Grundsteinlegung gab, so wolle man doch, sagt Helmut Peter, ein Richtfest durchführen. Und das wahrscheinlich auch nicht nur für am Bau Beteiligte.

››Im Oktober 2016 erwarb die Peter-Gruppe in Sachsen-Anhalt drei Autohäuser der Beresa-Gruppe und übernahm den Mercedes-Neuwagenvertrieb für Wittenberg. (mz)

Mitarbeiter der Baufirma entfernen die Verschalungen des Fundaments für das künftige Autohaus.
Mitarbeiter der Baufirma entfernen die Verschalungen des Fundaments für das künftige Autohaus.
Thomas Klitzsch
Die Grundpfeiler für die Halle stehen bereits.
Die Grundpfeiler für die Halle stehen bereits.
Thomas Klitzsch