Luthers Tischgenosse Neue Gedenktafel in Wittenberg: Warum ohne ihn Luthers Worte verloren wären
Gedenktafel am Augusteum eingeweiht: Wie Johannes Mathesius als Tischgenosse Luthers und erster Biograf die Reformation mitprägte – und warum sein Werk bis heute nachwirkt.

Wittenberg/MZ - Zu Ehren des ersten Luther-Biografen und Reformators Johannes Mathesius (1504–1565) ist am Freitag eine Gedenktafel an der Außenfassade vom Augusteum in Wittenberg eingeweiht worden. Sie ergänzt drei bereits bestehende Tafeln für Persönlichkeiten der Reformationsgeschichte.

Die Enthüllung fand im Rahmen der Jahrestagung der Johann-Mathesius-Gesellschaft vom 27. Februar bis 1. März in Anwesenheit von Vertretern der Mathesius-Gesellschaft, der Luther-Museen und des Rotary Clubs statt. Letzterer finanziert die Tafel, die von den Stadtwerken angebracht wurde.

Mathesius studierte in Ingolstadt und Wittenberg, wurde 1532 Rektor in Joachimsthal und kehrte 1540 nach Wittenberg zurück. Dort wurde er Tischgenosse Martin Luthers und überlieferte dessen Tischreden. Seine Predigten über das Leben des Reformators bildeten die Grundlage für die erste Luther-Biografie „Luthers Leben“ (1566), die bis ins 20. Jahrhundert mehrfach neu aufgelegt wurde.