Nach dem Lokführerstreik in Wittenberg Nach dem Lokführerstreik in Wittenberg: Bahnverkehr kehrt zur Normalität zurück

Wittenberg - Die Bahnsteige füllen sich wieder nach dem langen Streikwochenende, die Anzeigetafeln bleiben nicht mehr leer. Am Wittenberger Hauptbahnhof läuft der Verkehr am Montagmorgen weitgehend normal. Der ICE nach München, der 7.22 Uhr fahren soll, hat drei Minuten Verspätung, ähnlich der nach Hamburg Altona, 7.25 Uhr soll der Zug fahren, kurz vor halb acht rollt er tatsächlich aus dem Bahnhof.
Die Deutsche Bahn hat aus den vergangenen Streikaktionen offenbar gelernt. Laut Sprecherin des Unternehmens gab es nach 4 Uhr, nach Streikende also, lediglich zwei größere Probleme. Der Regionalexpress, der 5.27 Uhr von Wittenberg nach Rostock fahren sollte, wurde erst in Berlin Südkreuz eingesetzt und die Bahn von Dessau nach Wittenberg (6.25 Uhr) fiel aus. Das war in der vergangenen Woche noch anders, da mussten nach Streikende deutlich mehr Zugausfälle vermeldet werden.
Die Kunden sind auch wieder optimistischer. Ingrid Röder vertraut darauf, dass ihr Zug nach Pratau fährt. Am Wochenende hat sie sich das Bahnfahren verkniffen, der Streik in der vergangenen Woche hatte ihr gereicht: „Ich saß drei Stunden in Dessau fest.“
Hans Schaar war am Samstag auf die Bahn angewiesen, er musste von Leipzig nach Wittenberg, mit vier Stunden Verspätung kam er schließlich an - und das auch nur, weil ein Zug, der eigentlich nicht in Wittenberg hält, eine Ausnahme gemacht hat. Montagmorgen steht Schaar trotzdem wieder auf dem Bahnhof, um nach Leipzig zu fahren. Den Streik nennt er „ein Affentheater“. Die Forderungen mögen ja berechtigt sein, „aber das kann man doch auch einfacher lösen“. (mz)
