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MZ Läuft  MZ Läuft : Sportaktion unserer Zeitung startet wieder in Wittenberg

Von Rainer Schultz 07.02.2020, 09:44
Mit 82 Jahren ist der Braunsdorfer Horst Heck, der zum wiederholten Mal dabei ist, der älteste Teilnehmer der Aktion „MZ läuft“.
Mit 82 Jahren ist der Braunsdorfer Horst Heck, der zum wiederholten Mal dabei ist, der älteste Teilnehmer der Aktion „MZ läuft“. Klitzsch

Wittenberg - Wittenberg eine Läuferstadt? Den Eindruck vermittelt die Auftaktveranstaltung zur MZ-Gesundheitsaktion „MZ läuft“ 2020 am Mittwochabend in der Aula der Evangelischen Gesamtschule. Nahezu 100 künftige Teilnehmer sind voller Erwartungen und wollen es wissen. Hoch motiviert haben sie sich dem Laufsport verschrieben. Sich einmal unter Anleitung von fachkundigen Trainern auf das Sportereignis am 9. Mai in Wittenbergs Innenstadt vorzubereiten, ja, in der Gruppe trainieren - das setzt ungeahnte Kräfte frei. Das weiß auch Sigrun Horbach aus Elster zu schätzen. Eine Freundin animierte sie, in diesem Jahr dabei zu sein.

Geschickt versteht es unterdessen Moderatorin und Organisatorin Cordula Specht, die Anwesenden auf das sportliche Ereignis des Jahres einzustimmen. Das fällt nicht schwer, denn die Bilder, die Trainerin Doreen Meyer in einer Filmsequenz zusammengestellt hat, sprechen und werben für sich.

Gern verwendet Cordula Specht den Begriff „Rückfalltäter“. Die Erfahrungen zeigen, wer einmal dabei war ist inzwischen „laufsüchtig“. Dazu zählt auch Simone Lindner, die in diesem Jahr ihre siebte Teilnahme erleben wird. „Ich zähle schon fast zur Familie“, beschreibt sie schmunzelnd ihr Verhältnis zur Trainingsgruppe. Den Worten schließt sich Grit Möbius aus Zallmsdorf gern an. Sie wird zum fünften Mal dabei sein. „Für mich sind sechs Kilometer geplant“, sagt sie und dass sie mit ihrer Freundin zwei bis dreimal pro Woche in einem Waldgebiet nahe Elster trainiere. Rom, Lissabon, der Rennsteig und der Spreewald waren in der Vergangenheit für beide bereits attraktive Wettkampforte.

Bis zum 9. Mai dabei

Wie vielfach zu erfahren ist, sind es die Vorbilder, die den einen oder anderen auf Umwegen zum Sport führen. Wer als Ärztin, so wie Stefanie Kühnl in der Klinik Bosse arbeitet, weiß: „Laufen kann ansteckend sein.“ Für sie wird die Teilnahme am 9. Mai Premiere sein und sie hofft, manchen bisherigen Sportmuffel in ihrem Bekanntenkreis aus der Reserve zu locken und es ihr gleich zu tun.

Frauen in der Überzahl

Auffällig an diesem Abend ist, dass Frauen in der Mehrzahl sind. Sie bilden 65 Prozent des MZ-Laufteams. Die Frauen haben sich längst ihren Platz in der einstigen Männerdomäne erobert. So auch Bettina Modler (Barmer-Ersatzkasse), die auf der längsten, der Halbmarathondistanz, starten will. Seit 15 Jahren zählt sie zu den ambitionierten Läuferinnen. „2019 weinte ich Glückstränen nach dem Halbmarathon im Ziel“, schildert sie ihre emotionale Stimmungslage. Immer wieder sind es die Endorphine, jene Glückshormone, die wohl jeden befallen, der eine solche Distanz bewältigt. Dies und der gute Ruf der MZ-Gesundheitsaktion haben offenbar auch Jeannette, Falk und Ronja Abel aus Halle überzeugt. Die Saalestädter werden sich auch 2020 im Halbmarathon, wie bereits 2019, den Strapazen stellen. Erstere belegte im vergangenen Jahr Rang drei unter den Damen. Als Familie starten sie im Gerhart-Hauptmann-Team von Halle. Doch auch aus Coswig, Jessen, Zahna oder Kemberg werden die „Laufhungrigen“ vertreten sein - gut sichtbar ausgestattet mit dem schmucken MZ-Laufshirt.

Alexander Kühle (37) aus Wittenberg findet die Trainingsstruktur sehr gut. Mit seiner Teilnahme am New-York- und London-Marathon zählt er zu den Erfahrenen. Debütantin hingegen wird Ulrike Kirchner aus Mühlanger sein. „Zweimal pro Woche absolviere ich sechs Kilometer. Ich freue mich schon jetzt auf den 9. Mai“, erzählt die Kunstlehrerin mit gewissem Lampenfieber. Locker ist der Umgangston in der Trainingsgruppe. Man pflegt das „Du“. Es geht freundschaftlich, ja, fast familiär zu.

Wer sich mit 82 Jahren im Starterfeld befindet, dem darf getrost Applaus gespendet werden. Dazu zählt Horst Heck aus Braunsdorf , der sich als ältester Teilnehmer zu den „Exoten“ rechnen darf. Sein Lebenselixier heißt Bewegung. „Horst Heck ist mit uns alt geworden“ - Worte von Cordula Specht, die zugleich die Ehrfurcht vor dessen Leistung zum Ausdruck bringen.

Bewährtes Trainerteam

Neben den wöchentlichen Trainingseinheiten unter Chefcoach Karl-Heinz-Kotzur - „Ich möchte mich den Anfängern widmen“ - sind es Doreen Meyer, Dirk Pannicke (Halbmarathon) sowie Uwe Fabian, die am Treffpunkt Arthur-Lambert-Stadion für ihre jeweiligen Trainingsgruppen zur Verfügung stehen. Auftakt wird am Sonntag, dem 16. Februar um 10 Uhr im Stadion sein. Das Mittwoch-Training beginnt stets um 16.30 Uhr.

„Das Training ist noch nie ausgefallen. Schnee oder Regen zählen nicht“, weist das Trainerteam schon mal auf einige Details hin. Dass Erwärmung und Gymnastik das A und O eine jeden Trainings bedeutet. Dieser Hinweis von Uwe Fabian sollte sehr ernst genommen werden. Auch ein vorheriger Gesundheitscheck im Sporthaus Klöpping, organisiert über die Barmer Ersatzkasse, dürfte im Vorfeld nicht schaden. „Vorsorge ist besser als Nachsorge“, lautet die Binsenweisheit von Physiotherapeutin Diane Möbes.

Erfahrungsgemäß werden zu den bisher 156 Meldungen noch einige dazu kommen, resümiert Cordula Specht. Und stellt in Aussicht, dass das gern noch möglich ist.

››Gelegenheit, sich für die Aktion noch anzumelden, besteht über den MZ-Servicepunkt in der Wittenberger Schlossstraße 23/24, per Telefon unter 03491/458850 oder per Mail [email protected].

(mz)