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Einladung zum Singen in der Lutherstadt Mücksch und Kasparick präsentieren neue Lieder

Zum Gesangbuchjubiläum geht es in der Wittenberger Schlosskirche jetzt um Neuschöpfungen. Was Thomas Herzer in Aussicht stellt.

24.04.2024, 18:09
Die Schlosskirche Wittenberg soll klingen.
Die Schlosskirche Wittenberg soll klingen. (Foto: Thomas Klitzsch)

Wittenberg/MZ/CNI. - Zu Begegnungen mit Liedermachern wird in diesem Jahr in die Wittenberger Schlosskirche eingeladen. Anlass ist das Jubiläum „500 Jahre evangelisches Gesangbuch“, das 2024 vielerorts gefeiert wird und das zudem Anlass bietet, den alten Liedern auch neue hinzuzufügen. Nachdem in der Schlosskirche im November 2023 auf dem Weg zum Jubiläum mit vielen Mitwirkenden schon der Auftakt des bundesweiten EKD-Mitmachprojektes „Da kann ich ein Lied von singen“ ausgerichtet wurde, sind Menschen nun an drei unterschiedlichen Terminen eingeladen, Liedermacher zu treffen, ihnen zuzuhören und mit ihnen gemeinsam zu singen.

Mühelos: Pop, Rock und Jazz

Zum Auftakt an diesem Samstag, dem 27. April, kündigt Schlosskirchenkantor Thomas Herzer mit Andreas Mücksch und Friedhelm Kasparick zwei Ausführende an, die von der Pauluskirche in Halle kommen, deren Namen aber auch in Wittenberg einen besonderen Klang haben. Kasparick ist der Bruder des früheren Propstes Siegfried Kasparick und Mücksch der Neffe des einstigen Stadtkirchenkantors Klaus-Dieter Mücksch. „Kirchenmusikdirektor Andreas Mücksch ist Komponist zahlreicher Musicals, vieler neuer Lieder aus und für die Gemeindepraxis und für die Kirchentage. Stilistisch ist er mühelos unterwegs im Bereich des Pop, Rock und Jazz“, teilt Herzer mit. Zudem sei Mücksch versiert im Finden „eingängiger Melodien“.

Auch Friedhelm Kasparick, Pfarrer von Beruf, ist Dichter neuer Liedtexte. Beiden sei es ein Anliegen, zu jedem Sonntag des Kirchenjahres ein passendes Lied zu komponieren und zu dichten, das Bezug auf die biblischen Lesungen des jeweiligen Sonntags nimmt. 20 dieser neuen sogenannten Wochenlieder sollen in Wittenberg am Vorabend des Sonntags Kantate, eben am 27. April, um 17 Uhr im Rahmen eines offenen Singens vorgestellt werden. Musikalisch begleitet werden sie Herzer zufolge vom Komponisten selbst am Piano, von Band-Mitgliedern der Schlosskirchengemeinde und von Kantorin Sarah Herzer an der Orgel. „Musikalisch“, so Thomas Herzer, „wird es sehr vielfarbig.“ Im Mittelpunkt aber stehen die Gäste aus Halle. Über die neuen Melodien und Texte sagt Herzer zur MZ, diese seien sehr ansprechend. „Reich beschenkt mit Musik und schönen Klängen“, so laute ein Zitat von Kasparick in seinem Wochenlied für den bevorstehenden Sonntag Kantate. Reich beschenkt werden sollen mit schönen Klängen aber auch Besucherinnen und Besucher am 27. April um 17 Uhr in der Wittenberger Schlosskirche. Mitsingen ist erwünscht! Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird um eine Spende gebeten.

Was noch los ist

Unterdessen gibt es noch weitere Formate, die Bezug nehmen auf das Gesangbuchjubiläum in diesem Jahr. Dazu gehört die Konzert- und Gottesdienstreihe „fides cantat“ in den Kirchen Torgaus und Wittenbergs. Und auch die Reihe „Orgel Punkt 12“ in Wittenbergs Schlosskirche wird Thomas Herzer zufolge unter dem Titel „Lobgesang“ verstärkt Werke über Kirchenlieder präsentieren. In den neuen Jahrgang gestartet wird bereits am 2. Mai, erklingen sollen dann vor allem Choralbearbeitungen.

Die ersten evangelischen Gesangbücher wurden vor 500 Jahren gedruckt. Dieses Jubiläum wird 2024 an vielen Orten gefeiert. Auch in Wittenberg sind bereits seit dem vorigen Jahr einige Veranstaltungen dem Gesangbuchjubiläum gewidmet.

Das wird international

Das gemeinsame Singen ist ein wichtiger Ausdruck von evangelischer Frömmigkeit und Spiritualität. Jetzt soll das Jubiläum „500 Jahre Gesangbuch“ nicht nur Anlass geben, auf das Wirken von Liedern in der Reformationszeit zurückzuschauen, sondern aktuelle Lieder zu schreiben und zu singen. Wie der Wittenberger Schlosskirchenkantor Thomas Herzer weiter mitteilt, wird zu drei besonderen Veranstaltungen in die Schlosskirche eingeladen. Nach dem Start am 27. April soll es am 30. Juni international werden. Im Auftrag des lutherischen Weltbundes hat der Jazz-Saxofonist Uwe Steinmetz mit Musikerinnen und Musikern aus aller Welt das „Global Songbook“, ein globales Liederbuch, mit neuen Kompositionen erarbeitet. Gemeinsam mit Musizierenden aus unterschiedlichen Ländern wie Brasilien, Namibia oder Island können Besucherinnen und Besucher in spirituelle Weltmusik eintauchen. Am 26. Oktober präsentieren dann Eckart Reinmuth und Karl Scharnweber ihr „Werkbuch Gottesdienst“, das 120 neue Gesänge und Texte für die Gemeinde- und Gottesdienstpraxis enthält.