Motorsäge und Torte für Jubilarin
DÜSSNITZ/MZ. - Historische und moderne Löschtechnik war vertreten, Feuerwehrleute marschierten fröhlich mit und erwiderten das Winken der zahlreichen Gäste, die die Straßen säumten.
Angeführt wurde der Tross von Axiener Kameraden. Ihre Löschtechnik war noch älter, als die Düßnitzer Wehr, die Handspritze wurde 1902 gebaut. Die zwei Zugpferde waren ziemlich nervös, der Gespannführer hatte sichtlich zu tun, um sie im Zaum zu halten. Vielleicht lag es ja auch daran, dass sich dicht hinter ihnen die Musiker vom Seydaer Spielmannszug mächtig ins Zeug legten. Auf dem Festplatz gab es eine Technikparade, Oldies und moderne Errungenschaften hautnah und zum Anfassen. Da war unter anderem der legendäre Traktor "Famulus", Baujahr 1964, zu bewundern. Mit einem solchen Typ wurden jahrelang, den Löschwagen im Schlepp, die Einsätze der Düßnitzer Wehr gefahren. Der potenzielle Düßnitzer Feuerwehrnachwuchs präsentierte sich auf einem Anhänger. Die Kameraden der Schützberger Wehr hatten einen Fahrradanhänger mit hohem Aufbau zum Löschwagen umgerüstet. "Zugpferd" war ein Minifahrrad, der Mann darauf musste ganz schön strampeln, aber die Elbaue ist ja flach. Am Umzug beteiligten sich weiterhin die Wehren Grabo, Hohndorf, Rade, Gorsdorf-Hemsendorf, Gentha, Axien und Kleindröben / Mauken. Den weitesten Anmarschweg hatten die Floriansjünger aus Knippelsdorf im Elbe-Elster-Kreis. Seit Jahren schon verbindet sie mit den Düßnitzern eine enge Freundschaft. Horst Däumichen hatte aus seiner umfangreichen Privatsammlung eine Ausstellung mitgebracht. Sein Mitstreiter Jürgen Wagenknecht präsentierte Feuerwehrhelme, Haken und Uniformaufnäher. Bei der Festansprache würdigte Jessens Bürgermeister Dietmar Brettschneider (CDU) Engagement und Zielstrebigkeit der Düßnitzer Kameraden. Von Wehrleiter Holger Lehmann wurde das Stadtoberhaupt jovial als "Kamerad Dietmar" begrüßt. Schließlich ist er seit Anfang dieses Jahres Ehrenmitglied der Düßnitzer Wehr. Als Geschenk der Stadt hatte er eine Kettensäge mitgebracht. Holger Lehmann nahm sie dankend entgegen. Gebrauchen könne man sie gut, schließlich habe die bisher verwendete Säge schon 17 Jahre "auf der Kette". Gastgeschenke gab es auch von den anderen angereisten Wehren. Lachend überreichte Sebastian Freitag, Wehrleiter von Kleindröben / Mauken, eine selbst gebackene Torte mit einer Feuerwehr und einer 75 aus Zuckerguss drauf.
Bevor das Treffen zur gemütlichen Geburtstagsparty überging, wurde aber noch hart gekämpft. Nicht nur das Wasser, sondern auch so mancher Tropfen Schweiß floss beim "Löschangriff nass". Acht Teams beteiligten sich, die Hohndorfer schickten zusätzlich eine Frauenmannschaft ins Rennen. Sieger wurde die Mannschaft aus Hohndorf vor Kleindröben / Mauken und Gentha.
Im Gerätehaus konnten sich die Gäste anhand von Fotos, Dokumenten und einer Diaschau einen Überblick über die 75-jährige Geschichte der Düßnitzer Wehr verschaffen. Es gab Höhen und Tiefen, aber eines stand immer im Vordergrund: Der persönliche, oft auch harte Einsatz jedes einzelnen Kameraden zum Wohle der Gemeinschaft.