Amtsgericht Wittenberg Mann weigert sich am Arsenalplatz auszuweisen – Warum der Fall vor Gericht kommt
Ein betrunkener 23-Jähriger soll Frauen belästigt, sich geweigert, sich auszuweisen und einen Polizisten beleidigt haben. Vor Gericht muss er von der Polizei vorgeführt werden.
![Die Polizei muss den 23-Jährigen zur Verhandlung vorführen.](https://bmg-images.forward-publishing.io/2025/02/11/60fe6539-66e2-430a-be16-36b9ae7564d4.jpeg?rect=0%2C291%2C4000%2C2250&w=1024&auto=format)
Wittenberg/MZ/LJ - Als der 23-Jährige in den Gerichtssaal geführt wird, sind seine Hände gefesselt. Die Polizei hat ihn vorgeführt. Kein guter Start für jemanden, der beteuert, unschuldig zu sein.
Der Mann, der seit zwei Wochen als Produktionshelfer für eine Zeitarbeitsfirma arbeitet, hat bereits einige Vorstrafen: unter anderem Diebstahl, gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung. Nun sitzt er erneut auf der Anklagebank. Der Vorwurf: tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte.
Wittenberg: Mann weigert sich am Arsenalplatz auszuweisen
Der Vorfall ereignete sich Ende Oktober im Jahr 2022 an einem Nachmittag auf dem Arsenalplatz in Wittenberg. Die Polizei war laut Staatsanwaltschaft dort, um eine Körperverletzung aufzuklären und wollte seine Personalien feststellen. Doch der Mann weigerte sich. Also wurden seine Kleidung und sein Rucksack durchsucht.
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Seine Reaktion? Laut Anklage provokant. Er soll den Beamten den ausgestreckten Mittelfinger gezeigt und „Fuck you“ gerufen haben. Dann soll der Angeklagte sich einer Polizistin genähert haben. Ein Kollege stellte sich dazwischen – und dann eskalierte die Situation: Der 23-Jährige soll mit der rechten Hand nach dem Kopf des Beamten geschlagen haben.
23-Jähriger belästigt junge Frauen am Arsenalplatz
Die Tat gibt er nicht zu. „Das kann nicht sein. Ich habe nie Polizei angegriffen“, sagt er vor dem Amtsgericht. Richter Ronald Waltert erklärt ihm den Hintergrund: „Junge Frauen fühlten sich durch Sie belästigt.“ Der Angeklagte soll stark alkoholisiert gewesen sein, bevor es zu der Kontrolle kam.
Weil er die Tat nicht einräumt, benötigt das Gericht die Polizeibeamten als Zeugen. Doch die sind nicht zur Verhandlung geladen. Waltert macht dem Angeklagten daher eine klare Ansage: „Wenn Sie zum nächsten Termin nicht kommen, dann kommt wieder die Polizei und verhaftet Sie.“
Ein weiteres Problem: Post erreicht ihn nicht. „Die Briefe kommen immer wieder zurück. Da stimmt irgendwas nicht“, sagt die Mitarbeiterin der Justiz. Sie fordert den Mann auf, seinen Postkasten zu überprüfen.