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Luthers Hochzeit Luthers Hochzeit: Chef-Organisator Johannes Winkelmann feiert sein letztes Stadtfest

Von Corinna Nitz 10.06.2019, 06:13
Von seinem Bürofenster hat Johannes Winkelmann, Chef der Wittenberg Marketing GmbH, einen guten Blick auf den Marktplatz. Auch dort wird in einer Woche „Luthers Hochzeit“ gefeiert. Es wird Winkelmanns letztes Stadtfest.
Von seinem Bürofenster hat Johannes Winkelmann, Chef der Wittenberg Marketing GmbH, einen guten Blick auf den Marktplatz. Auch dort wird in einer Woche „Luthers Hochzeit“ gefeiert. Es wird Winkelmanns letztes Stadtfest. Klitzsch

Wittenberg - Die eigene Silberhochzeit mit der Ärztin Cornelia Winkelmann liegt schon ein paar Jahre zurück: Jetzt steckt Johannes Winkelmann mit seinem Team im Endspurt zu den Vorbereitungen für das 25. Fest „Luthers Hochzeit“, zu dem vom 14. bis 16. Juni Zehntausende in der Stadt erwartet werden.

Im August feiert der Chef der Wittenberg Marketing GmbH seinen 65. Geburtstag. Zum Jahresende geht er in den Ruhestand. Ob ihm das schwer fallen wird, weiß er heute (noch) nicht. Doch sagt er: „Alles hat seine Zeit.“

Für die Menschen

Das fand schon König Salomo, bei dem es heißt: „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.“ Dass dem Vorhaben „Luthers Hochzeit“ einmal so viele Stunden beschieden sein würden, hat zur Premiere 1994 vermutlich niemand gedacht.

Zu diesem Zeitpunkt war Winkelmann seit drei Jahren im damaligen Kulturamt der Stadt tätig. Die Idee, „Luthers Hochzeit“ zu inszenieren, dazu inspiriert hatte auch der damalige Lutherhaus-Mitarbeiter Volkmar Joestel, bezeichnet er noch heute als Glücksgriff. „Wir haben damit eine Marke für Wittenberg geschaffen“, sagt Winkelmann.

Und mehr noch: Viele Bewohner der Stadt, Initiativen und Vereine zumal, aber auch ehemalige Wittenberger können sich mit dem Format identifizieren. Und dass es „ein Fest für die Bürger“ werden sollte, hatte Winkelmann bereits gehofft, als er zum Start das Personal für das legendäre Hochzeitsfest zum Teil noch aus der Verwaltung rekrutieren musste.

Unterdessen gestaltet sich der Versuch, im Rahmen einer Rückschau ein kleines Ranking zu veranstalten, nicht ganz einfach. Welches war Ihr schönstes Fest, Herr Winkelmann? „Das ist immer das aktuelle Fest.“ Okay.

Neues Spiel: Ist irgendwann einmal etwas gründlich schiefgelaufen? Grübel, Antwort: Es gab kleinere Unglücke, etwa als ein Absperrgitter auf ein Auto fiel, aber da sei ja die Versicherung „eingesprungen“. Und sonst so? Ja, 2018 war so eine Hitze, dass tagsüber nicht direkt viele Menschen in der Stadt weilten. Auch daran dürfe man nicht verzweifeln und überhaupt: „Katastrophen sind nie passiert“, so Winkelmann.

Ein starkes Team

Er räumt aber auch ein, dass das Minus, welches im vergangenen Jahr hitzebedingt eingefahren wurde, 2019 „hoffentlich ausgeglichen werden kann“. Und, ja, dass 2013 das Stadtfest wegen Hochwassers abgesagt werden musste, war natürlich nicht schön und, das darf hier einmal behauptet werden, nicht zuletzt unter merkantilen Gesichtspunkten sehr ärgerlich. Aber auf vergossene Milch soll man ja bekanntlich nicht weinen.

Zurück zum bevorstehenden Fest. Die Vorbereitungen laufen längst auf Hochtouren und dass Winkelmann, der als Chef letztlich die Gesamtverantwortung trägt, einen entspannten Eindruck macht, liegt gewiss an seinem Team: Peter Pajak, er habe den Hut bei „Luthers Hochzeit“ auf, nennt er den „kreativen Kopf“.

Verlassen kann er sich auf Heike Pajak, Nadine Louzek und auf Diana Wenzel. Bald werden sie ziemlich rotieren. Und dann ist Silberhochzeit - beim Stadtfest 2019, Johannes Winkelmanns letztem in Amt und Würden. 2020 will er sich privat unter die Zuschauer mischen.

Gute Resonanz, positives Thema

Das Fest „Luthers Hochzeit“ gehört für viele zu den schönsten Stadtfesten im Land. 2013 erhielt es durch die Stiftung „Lebendige Stadt“ eine Anerkennung im Rahmen des Stiftungspreises „Das schönste Stadtfest“. Insgesamt hatten sich 631 Stadtfeste aus Deutschland, Ungarn und Tschechien beworben. Verantwortet wird es von der Wittenberg Marketing GmbH, deren Chef Johannes Winkelmann einen Grund für die Resonanz im „positiven, friedlichen und schönen Thema“ des Festes sieht.

Zudem gebe es weitere Alleinstellungsmerkmale, dazu gehören aus seiner Sicht auch die handgefertigten Eintritts-Tonplaketten. Auf die muss 2019 wie berichtet verzichtet werden.

Statt jener in der Keramikwerkstatt Doster in Zahna handgetöpferten Plaketten gibt es jetzt wie berichtet Eintrittsbändchen, darunter auch Tagesbändchen: Blau gilt wie berichtet für Freitag, gelb für Sonnabend und rot für Sonntag.

Die Tagestickets sind für zehn Euro erhältlich. Ein silbernes Bändchen im Vorverkauf kostet zwölf Euro und gilt alle drei Tage, grüne Bändchen werden ab Freitag für 15 Euro verkauft und gelten ebenfalls die gesamte Zeit. Schwarze Bändchen sind Mitwirkenden vorbehalten und solche in Pink für Menschen mit Anrecht auf Ermäßigung zu fünf Euro (Händler, Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahre, Inhaber eines Familien- und Sozialpasses). (mz)