Mit Video: Jubel! Aktuelle Eindrücke und Bilder vom Wittenberger Stadtfest

Wittenberg/MZ - Luthers Hochzeit wird auch im Jahr 2023 mit einem großen mittelalterlichen Stadtfest in Wittenberg gefeiert. Das Programm ist einmal mehr überarbeitet worden, in diesem Jahr gibt es acht Themenwelten. Die MZ ist am gesamten Wochenende auf dem Fest unterwegs und präsentiert hier aktuelle Bilder und Geschichten dazu. Die neuesten Einträge befinden sich immer oben. 

Sonntag, 18 Uhr: Mit dem Einholen des Hochzeitskranzes endet Wittenbergs Stadtfest am Sonntagabend. Von Freitag an wurde in der Stadt an der Elbe "Luthers Hochzeit" gefeiert. "Ein schönes Fest ins zu Ende", sagte Oberbürgermeister Torsten Zugehör. 

Zur Abschlusszeremonie sind wieder viele Besucher und Mitwirkende zum Marktplatz gekommen. Unter anderem waren der Fanfahrenzug und das lutherpaar anwesend. Mit einem dreifachen Jubel wurde es dann gemeinschaftlich beendet. 

Sonntag, 14 Uhr: Am frühen Sonntagnachmittag begann in Wittenberg der traditionelle Kinderfest-Umzug. Angeführt vom Wittenberger Fanfahrenzug startete der Umzug am Lutherhaus. Dann ging es die Collegienstraße entlang durch die Innenstadt bis zum Marktplatz. Abgeschlossen wurde der Zug vom Fanfahrenzug der Partnerstadt Bretten. Mit dabei war natürlich das Kinder-Lutherpaar. 

Insgesamt waren 19 Bilder zu sehen. Dargestellt von Kindern und Erwachsenen aus verschiedenen Einrichtungen und Vereinen der Lutherstadt. So waren beispielsweise die Waschweiber von der Grundschule Käthe-Kollwitz und die Alchemisten und Kräuterfrauen vom Betriebskindergarten SKW zu sehen. Der Umzug dauerte etwa eine Stunde und fand- anders als der große Umzug am Vortag - bei bestem Sommerwetter statt. 

Sonntag, ab 11 Uhr: Am Stadtfest-Sonntag gab es wieder das traditionelle Handwerkerfrühschoppen auf dem Zunfthof. Mit dabei war unter anderem die Handwerkerinnung, Geschäftsführer einiger Unternehmen, Obermeister der Innung, die Handwerkskammer Halle, Landrat Christian Tylsch (CDU), Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) sowie einige Stadträte. Das Thema lautete "Stolzer Handwerker oder geduldeter Helfer?“ Diskutiert wurde auch über die Ausbildung in Handwerksberufen und entsprechende Lösungsansätze, um die Situation für die Branche zu verbessern. 

Samstag, ab 18.30 Uhr: Nicht nur auf der Schlosswiese sind auch in diesem Jahr wieder unzählige Bands aufgetreten. Viele spielten Musik mit mittelalterlichen Elementen. Laut Programmplan reichen die geplanten Auftritte bis zur Mitternachtsstunde.

Samstag, 18 Uhr: Auf Hochzeiten sollen ja manche Gäste schon ihren Traumpartner kennengelernt haben. Vielleicht hat es auch in Wittenberg bei Luthers Hochzeit für einige gefunkt. Wer seine Frau auf dem Fest mal eine Weile abgeben und in sicherer Verwahrung wissen wollte, fand bei den Schwarzen Drachen Hilfe. Dort kamen zum Beispiel diese beiden jungen Frauen in vorübergehende Gefangenschaft. Eine von ihnen hat vorsichtshalber etwas Verpflegung mit hinein genommen. Falls es mal wieder etwas länger dauert.

Samstag, 17.30 Uhr: Ein Kleinkünstler versammelte beim Stadtfest in Wittenberg schnell ein großes Publikum bei sich. Irgendwie gelang es ihm, immer die passende Musik zu vorbeilaufenden Passanten zu spielen. Sein Publikum amüsierte sich köstlich darüber.

Samstag, 17.15 Uhr: Auf dem Schlosshof in Wittenberg hat das diesjährige Lutherpaar an der Hochzeitstafel gespeist. Das Schauspiel zog besonders viel Publikum an - und machte nicht wenigen Appetit, selbst etwas zu essen.

Samstag, 16.30 Uhr: Ronny und Julien Bandermann aus Bitterfeld hat es bei Luthers Hochzeit in Wittenberg sehr gut gefallen. Ronny Bandermann sagte: "Die Stimmung ist klasse. Endlich wieder unter Bekloppten. Das letzte Mal waren wir vor Corona im Jahr 2018 hier. Sobald ich die Dudelsäcke oder die Trommeln höre, dann bin ich ganz in meinem Element." Dass es zwischendurch geregnet hat, empfanden sie als willkommene Abkühlung.

Samstag, 16 Uhr: Alexandra Dorn und Ralph Mückstein sind aus Leipzig zum Stadtfest nach Wittenberg angereist und besonders aufwendig kostümiert. Sie berichtete: „Wir sind jedes Jahr hier, man kann schon fast sagen, wir sind Dauergäste. Das leckere Essen, die Angebote – das macht einfach Spaß." Dass sich das Konzept von Luthers Hochzeit grundlegend verändert hat, hätte sie bis dahin noch gar nicht festgestellt. Es sei jedoch leerer auf den Straßen und das Geschehen konzentriere sich mehr auf die Höfe.

Samstag, 15 Uhr: Ihre Kleidung spricht für höchste Bildung - Gymnasiallehrerinnen haben im Festumzug an die ruhmreiche Geschichte der Stadt Wittenberg als Universitätsstadt erinnert. Heute gibt es zwar noch eine "Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg". Tatsächlich sind die universitären Einrichtungen fast ausnahmslos in Halle ansässig. Das ist aber längst kein Grund mehr für die Wittenberger, nicht fröhlich zu feiern.

Samstag 15 Uhr: Die Apollensdorfer lieferten einst den Wein für Wittenberg. Heutzutage nehmen sie das Thema deshalb alljährlich zum Stadtfest auf. So laufen sie beim Festumzug mit und recken entsprechende Krüge in die Höhe und betreiben unter anderem einen Weinstand.

Samstag, 15 Uhr: Beim Wittenberger Stadtfest "Luthers Hochzeit" hat es während des Festumzugs kräftig geregnet. Das trübte die Stimmung nicht wesentlich. Einen Mann, der in einem Badezuber herumgefahren worden ist, störte das bisschen zusätzliche Wasser von oben wohl am allerwenigsten. 

Samstag, 14.30 Uhr: In diesem Jahr fallen dicke Regentropfen, als die ersten Beteiligten des Festumzuges die Wittenberger Schlosskirche erreichen. Dem Jubel des Publikums, das überwiegend versucht unter Vordächern der Stände Schutz zu finden, tut das aber keinen Abbruch.

Samstag, gegen 14 Uhr: Vor dem Festumzug am Samstag suchen sich erst viele Besucherinnen und Besucher Plätze unter Sonnenschirmen. Später werden solche Pätze noch beliebter - aber als Schutz vor dem einsetzenden Regen.

Samstag, gegen 12 Uhr: Unser Fotograf wird Zeuge, wie eine Frau in Wittenberg an den Pranger gestellt wird. Warum und für welche schändliche Tat, das wollte die so gepeinigte nicht verraten. Anders als es im Mittelalter üblich war, geschah das Ganze mit ihrem Einverständnis. Auch bekam sie nicht wirklich die Verachtung der Öffentlichkeit zu spüren, vielmehr sorgte die Darstellung für Erheiterung.

Samstag, 11 Uhr: Mit mittelalterlichen Klängen hat die Band "Leonea" das musikalische Programm am Samstag auf dem Wittenberger Markt eröffnet. 

Samstag, gegen 11 Uhr: Auf dem Wittenberger Markt präsentieren viele verschiedene Händler nach der Inspektion durch die Stadtwache ihre Waren. Hunger und Durst musste hier ganz sicher niemand leiden, der ein paar Taler dabei hatte.

Hier gibt es Bäcker und Metzger, Bierbrauer und Weinhändler. Es riecht nach Knoblauch, Kirschbier und gebratenem Fleisch. Gaukeley und Feuershow unterhalten das Publikum.

Samstagvormittag: Die MZ durfte bei der nicht-öffentlichen Hochzeit von Martin Luther alias Jens Luther dabei sein und fotografieren. Seine Frau hieß Katja Trog, heißt nun Luther. Sie spielt beim Stadtfest die Rolle der Katharina von Bora, der Frau Martin Luthers.

Freitag, ab 17 Uhr: Bevor der Hochzeitskranz aufgezogen wird, kommt der Bürgermeister zu Wort, damals Christian Beyer, heute Torsten Zugehör. Mit jubelndem Herzen und großem Stolz stehe er hier. Die Stadt, ruft der Bürgermeister, habe sich herausgeputzt und sei erfüllt von einer besonderen Magie. Er würdigt Martin Luther, der „die Feder wie ein Schwert erhob“ ebenso wie den Mut und die Tapferkeit der holden Katharina von Bora samt ihrer Schwestern.

„Seid gut und fröhlichen Herzens“, so der Bürgermeister, das Fest nennt er auch eine „Huldigung des Lebens, der Kunst und unserer humanen Gemeinschaft“. Im übrigen mögen die „fröhlichen Klänge des Friedens“ in die Welt ziehen, wünscht Zugehör.

Freitag, 16.30 Uhr: Die Nonnen haben die Flucht pünktlich geschafft, das Stadtfest kann beginnen – mit der bekannten Auftaktzeremonie am Rathausportal. Dabei sind schon zahlreiche Beteiligte, die das rauschende Fest „Luthers Hochzeit“ drei Tage lang prägen werden. Menschen im Kostüm, Vereine aus Wittenberg und aus etlichen befreundeten Städten.

Freitag, gegen 16.30 Uhr: Aufgeregt wirkt Martin Luther alias Jens Luther am Freitag nicht – einen Tag vor seiner Hochzeit. Er steht entspannt mit Stadtherold Theo Theodor und seinem Trauzeugen Jens Welser auf dem Marktplatz an einer Taverne, ein Becherchen Wein in der Hand, und wartet auf die aus dem Kloster Nimbschen geflüchteten Nonnen, die gegen 17 Uhr aus Richtung Elstertor kommen sollen. Dabei wird auch seine künftige Gattin sein, Katharina von Bora.

Der diesjährige Luther-Darsteller beim Stadtfest heiratet tatsächlich, seine Frau heißt Katja Trog, beide kommen aus Rudolstadt und freuen sich auf die große Party, die Wittenberg ausrichtet, auf Tausende Menschen, die ihnen zujubeln werden, so beim Festumzug am Samstag: „Das ist cool. Bei mir in der Heimat weiß kaum einer, dass ich heirate. Aber dass das heimlich geschieht, kann man ja wirklich nicht sagen.“ Er hat 35 Jahre in „wilder Ehe“ gelebt, berichtet Jens Luther: „Das hier ist jetzt das i-Tüpfelchen.“