Knusper, knusper... Lebkuchenhaus-Versteigerung in Radis - Wem der Erlös zugute kommt
Selbstgebackene Lebkuchenhäuser kommen in Radis unter den Hammer - sie sollen versteigert werden.

Radis/MZ - Mit bunten Süßigkeiten dekoriert, leicht windschief, aber dafür selbst gemacht - und jedes ein Unikat: Vor anderthalb Wochen sind in Radis acht liebevoll verzierte Knusperhäuser entstanden, die von Mitgliedern des Heimatvereins und engagierten Dorfbewohnern im Holzbackofen gebacken, geklebt und anschließend verziert wurden.
„Sogar die Kinder haben fleißig mitgeholfen“, freut sich die Vorsitzende des Heimatvereins, Antje Möbius, die mit der vorweihnachtlichen Back-Aktion das Vorhaben eines neuen Spielplatzes für Radis unterstützen möchte. Wie die MZ berichtete, haben mehrere Eltern eine Initiative gegründet, um den wenig ansprechenden Spielplatz attraktiver zu gestalten.
Süße Bauwerke im Fenster
Und dafür benötigen sie vor allem eines: Unterstützung - in Form von Spenden. „Da wir von diesem Vorhaben begeistert sind und etwas für unseren Ort machen wollen, haben wir entschieden, die Lebkuchenhäuser zu versteigern“, berichtet Möbius, die diese Aktion ins Leben gerufen hat. Jedes Knusperhäuschen wurde mit einer Nummer versehen und auf die Fensterbretter vom Haus Nr. 16 gestellt, das in der Radiser Bahnhofsstraße steht und zum Gutshof gehört.
Jeder, der an diesen Fenstern vorbeigeht, kann die Lebkuchenhaus-Kreationen bestaunen - und ein Gebot abgeben. „Der Meistbietende wird von uns nach Ablauf der Aktionszeit kontaktiert“, sagt die 56-jährige Radiserin. Abgeben kann man ein verbindliches Gebot entweder als Brief in den Kasten des Dorfgemeinschaftshauses mit dem Kennwort „Versteigerung“ oder per Mail. Wer an einem selbst gebackenen Hexenhäuschen interessiert ist, der sollte schnell sein - und „das Gebot nicht zu niedrig ansetzen“, fügt Möbius hinzu. Denn nur noch bis zum 30. November besteht die Möglichkeit, eines zu ersteigern. Wer die nett verzierten Häuser nicht vor Ort betrachten kann, der findet ebenso Abbildungen davon auf der Internetseite der Radiser Spielplatz-Initiative.
Adventsmarkt abgesagt
Zum Essen sind die Knusperhäuschen eher nicht gedacht. Dafür ist der Lebkuchenteig, der aus jeder Menge Honig besteht, einfach zu hart. „Theoretisch kann man aber alles essen“, sagt Möbius, die in jedem Jahr in Radis gemeinsam mit Mitgliedern des Heimatvereins einen kleinen Adventsmarkt veranstaltet. Aufgrund der Coronasituation hat sie sich dieses Jahr dagegen entschieden.
Trotzdem möchte Möbius den Ort beleben - eben mit Aktionen wie dem Backen der Lebkuchenhäuser. Demnächst werden Jung und Alt gemeinsam Plätzchen entwerfen, die im Anschluss gegen eine kleine Spende im Ort verteilt werden sollen. Und der Erlös geht - das ist ganz klar - an die Spielplatz-Initiative.