Lan-Party Lan-Party: Initiative lockt zum Turnier in Evangelische Akademie

Wittenberg - Am Wochenende organisiert das „Team WB Lanparty“ die zehnte Ausgabe der Netzwerksession in der Evangelischen Akademie in Wittenberg. Von „Counterstrike: Global Offensive“ über „League of Legends“ bis „Fifa 2017“ als Konsolenturnier reicht die Bandbreite des Wochenendes, zu dem etwa 80 bis 90 Teilnehmer erwartet werden.
Ein Highlight des Events, das vom Freitagabend 17 Uhr bis zum Sonntag 13 Uhr in der Akademie steigt, ist aber fast schon historisch: das Spiel, um das sich beim Retro-Turnier alles dreht, ist bereits 15 Jahre alt. „Super Smash Bros Melee“ für Nintendos Gamecube ist bereits 2002 erschienen. „Da sind wir auch vom Platz begrenzt, da wir auf Originalkonsolen und Röhrenfernsehern spielen. Die Obergrenze sind etwa 40 Spieler“, erklärt Mitorganisator Julian Kutzscher gegenüber der MZ.
Seit dem Kindergarten
Das Kultspiel von Nintendo, das eigentlich als Partyspiel für Kinder gedacht war, wird heute als Turniersport betrieben. In Europa und Amerika gibt es Turniere, bei denen Spieler gegeneinander um teils große Preisgeldbeträge antreten. Der japanische Konsolenhersteller hat den heute 24-jährigen Julian Kutzscher schon im Kindergartenalter mit dem Computerspielvirus infiziert.
„Ich hatte eine 8-Bit-Konsole, später alle Nachfolger. Im November hat Nintendo eine neue Konsole für das Frühjahr angekündigt. Die muss ich mir jetzt nicht mehr vom Osterhasen wünschen - ich bin zum Glück alt genug, mir die selbst anzuschaffen“, erklärt der Zocker voller Vorfreude.
Auch auf das Spielewochenende in der Akademie freut er sich teilweise aus einem nostalgischen Blickwinkel: „Man kann spielen, so lange man will. Und das ist im Gegensatz zum Teenager-Alter erlaubt und völlig okay“, sagt er lachend. Doch vorbei seien die Zeiten, wo man sich mit einer Handvoll Freunden in der elterlichen Wohnung zum Zocken traf.
„Viele der Leute, die am Wochenende kommen, kenne ich nicht. Aber die Erfahrung von anderen Veranstaltungen, auch viel größeren mit mehr als 1 000 Besuchern, lehrt, dass man schnell einen Draht zueinander findet und ins Gespräch kommt. Ich war im letzten Jahr in Dortmund bei einer LAN-Party. Da war ich total begeistert, dass es keinen Stress und keinen Ärger gab, obwohl so viele Menschen da waren“, erinnert sich Kutzscher gern.
Auch das Vorurteil vom introvertierten, lichtscheuen „Nerd“ treffe nicht auf die Zockergemeinde in ihrer Gesamtheit zu. „Sicher sind da auch ein paar dabei, aber es gibt auch viele sehr aufgeschlossene Menschen unter uns. Das sind Leute, die tagsüber nicht so viel spielen, aber in ihrer Freizeit echt leidenschaftlich werden“, beschreibt er seine Mitspieler-Kollegen. „Die trifft man dann bei Turnieren, weil sie beweisen wollen, wie toll sie ,ihr’ Spiel beherrschen“, erläutert Kutzscher.
Zuschauer gern gesehen
Wer dem Spielbetrieb als Zuschauer folgen möchte, kann das beim Public Viewing in der Akademie oder live bei einer Internetübertragung tun. Dazu reist extra ein Profi aus Berlin an. Philipp Bürkner, der in der Szene als „Liva“ bekannt ist, hat sich auf die Übertragung von Turnieren dieser Art europaweit spezialisiert. „Außerdem freuen wir uns natürlich auch über Besucher, die einfach mal reinschnuppern wollen“, lädt Julian Kutzscher Neugierige ein. (mz)