Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Hochwassererprobt und immer bereit
MÜHLANGER/MZ. - Es war für die Feuerwehren Mühlanger und Gallin ein recht ruhiges Jahr. Mit zehn beziehungsweise elf Einsätzen mussten die Kameraden sogar noch weniger als 2009 ausrücken. Am längsten waren beide Wehren beim Hochwasser in Löben zugange. "Mühlanger und Gallin waren zusammen mit 30 Leuten dort. Das ist eine beachtliche Einheit", hob Jürgen Pötzsch, Wehrleiter von Mühlanger, bei der gemeinsamen Jahresversammlung hervor.
Kindersandkasten musste herhalten
Dank der Erfahrung habe man innerhalb kurzer Zeit "sämtliche Sandvorräte, inklusive des Kinderspielplatzes, zu Sandsäcken verarbeitet". Ölspuren, einige größere und kleinere Brände sowie eine Einsatzübung standen zudem in der Jahresbilanz beider Wehren. "Egal wann, wir konnten immer mit einem voll besetzten Fahrzeug ausrücken, auch an den Vormittagen", betonte Pötzsch. Das zeige die hohe Motivation der Kameraden. Allerdings gebe es, was die Elbdeiche entlang der Orte Gallin und Mühlanger betrifft, einige Problemstellen, die regelmäßig den Einsatz der Wehren erforderlich machen. Das müsse nicht sein. "Die Feuerwehr ist für Notfälle da, aber irgendwo gibt es auch Grenzen", machte er deutlich, dass mancher nicht wegen jeder Kleinigkeit die Feuerwehr rufen müsse.
Aktive beider Wehren hatten wieder Lehrgänge besucht. So konnten Jenny Schüler (Gallin) zur Oberfeuerwehrfrau, Peter Schulze und Björn Aksamska (beide Gallin) sowie Kai Berger (Mühlanger) zum Oberfeuerwehrmann befördert werden. Kevin Müller aus Mühlanger ist nun Hauptfeuerwehrmann, Matthias Wollschläger (Mühlanger), Mario Schulze und Torsten Henze (beide Gallin) erhielten die Schulterstücke des Löschmeisters.
Gute Nachwuchsarbeit
Der Galliner Wehrleiter Ronald Schrödter benannte viele weitere Aufgaben, die übers Jahr anfielen: Flachspiegelbrunnen abpumpen, probeweise Aufbau der Hochwasserschutzwand, Kontrolle der Siele. Schrödter erinnerte noch einmal an das verspätete Weihnachtsgeschenk, nämlich den Kauf eines gebrauchten, aber gut erhaltenen Feuerwehrfahrzeugs aus dem thüringischen Bollberg, das den 30 Jahre alten Ford ersetzt. Mit neun Jugendlichen sowie 15 Kindern ist auch die Gewinnung von Feuerwehrnachwuchs auf einem guten Weg. Ob Zeltlager oder Orientierungsmärsche, immer waren die Jugend- und auch die Kinderfeuerwehr Mühlanger auf vorderen Plätzen. Wie viel Arbeit dahinter steckt, machte Katja Pötzsch in ihrem Bericht deutlich. Lob für die Einsatzbereitschaft und das kulturelle Engagement der Feuerwehren kamen unter anderem von Kreisbrandmeister Frank Schneider und Ortsbürgermeister Thomas Jaskowiak (SPD).
Für langjährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurden geehrt die Galliner Rolf Biering und Fritz Mirsch (beide 60 Jahre dabei), Fred Brachwitz (30 Jahre) und Jörg Schüler (20 Jahre).