Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Chipkarten für Bücherwürmer
GRÄFENHAINICHEN/MZ. - Sie ist die Eintrittskarte in eine Welt aus mehr als 27 000 Medien - Bücher, Zeitschriften, CD, DVD, Hörspielkassetten.
"Wir waren sicher eine der letzten Einrichtungen, die noch mit herkömmlichen Ausweisen im Papierformat ausgekommen ist", sagt Gunter Knoll, der Vorsitzende des Bibliotheksfördervereins. Genau genommen geht es ihm bei der Beschaffung der Chipkarten aber nicht um das nach außen getragene Zeichen von Modernität. Für ihn sind die neuen Ausweise vor allen Dingen eine Arbeitserleichterung.
Dem stimmt Bibliotheksleiterin Veronika Keutel zu. Jetzt gehe alles sehr viel einfacher. Der Scanner erfasst die Daten auf der Chipkarte, auf dem Bildschirm erscheinen die Informationen zum Leser, zu ausgeliehenen Medien. Solche Angaben waren bisher ebenfalls elektronisch erfasst. Um sie zu nutzen, musste allerdings immer erst die für jeden Leser vergebene persönliche Zahlenkombination vom Ausweis auf den Rechner übertragen werden - per Hand und mit zusätzlichem Zeitaufwand. Genau das entfällt ab sofort.
"Die Chipkarte vervollständigt unser elektronisches Buchungssystem", bestätigt Veronika Keutel und bedankt sich für das Engagement des Fördervereins. Der hatte das Geld für die Anschaffung der Ausweise eingeworben. 2 500 Euro stellte die Sparkasse letztlich zur Verfügung. Allein, so Knoll und auch Veronika Keutel, hätte die Bibliothek alles nicht auf die Beine stellen können.
Daten auf einen Blick liefert das elektronische Buchungssystem der Bibliothek seit Jahr und Tag bereits. "Wir haben in diesem Jahr bereits den 1 000. Leser begrüßen können", bestätigt Leiterin Keutel und spricht von durchschnittlich 15 000 Bibliotheksbesuchen im Jahr. Um diese Zahl zu halten, werden für die Jüngsten Aktionen wie die Abenteuer der Lesepiraten auf die Beine gestellt. Alle Leser profitieren schließlich vom reichhaltigen und permanent mit Neuerscheinungen aufgebesserten Bestand. Schon am 19. November werden die nächsten druckfrischen Exemplare präsentiert. Dann steht nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr ein weiterer Bibliothekssamstag ins Haus. Bücherei und Privatpersonen werden ausrangierte Werke zum Schnäppchenpreis zum Kauf anbieten. Die Aktion war schon im letzten Herbst sehr gut angenommen worden, so der Vorsitzende des auf 70 Mitglieder angewachsenen Fördervereins.
Das i-Tüpfelchen des Bibliothekssamstags sollen allerdings die Lesungen weithin bekannter Zeitgenossen sein. In drei Wochen meint Franziska Troegner, "Fürs Schubfach zu dick" zu sein. Der Vorverkauf für die Lesung mit der Berliner Schauspielerin läuft. "Wer Karten haben möchte, sollte sich beeilen", meint Gunter Knoll. Die Sitzplätze sind auf 100 begrenzt.