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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Camping auf dem Hundeplatz

Von KARINA BLÜTHGEN 14.06.2011, 16:50

KEMBERG/MZ. - Einen echten Hundesportler kann nichts erschüttern. Auch ein paar Regentropfen und gelegentliches Gewittergrollen nicht. Und dabei blieb es dann auch beim Jugendcamp 2011 des Landesverbandes Sachsen-Anhalt des Schutz- und Gebrauchshunde-Sportverbandes (SGSV) in Kemberg. Auf dem dortigen Hundeplatz hatten über drei Tage 17 Kinder und Jugendliche ihre Zelte aufgeschlagen, um sich kennen zu lernen und gemeinsam mit ihren Vierbeinern neue sportliche Disziplinen auszuprobieren.

"Es ist cool, hier mal andere Jugendliche zu treffen. Ich finde, so etwas gibt es viel zu selten", meinte Anne Barth. Die 14-Jährige ist Mitglied im Verein Reideburger Wölfe und war das erste Mal beim Jugendcamp dabei. An Wettkämpfen habe sie noch nicht teilgenommen, "demnächst mache ich die Begleithundeprüfung", sagte sie. Anne Barth war gemeinsam mit ihrer Freundin Lena Neupert, ebenfalls als Halle, angereist. "Ich habe keinen Hund, nur Katzen", so die 14-Jährige. Sie habe mal einen Hund besessen, musste das Tier aber wegen einer bei ihr aufgetretenen Allergie wieder angeben, erzählte sie.

"Das Camp ist jedes Jahr woanders. Und wer allein kommt, kann Freund oder Freundin mitbringen", erläuterte Raik Falz, Obmann für Jugendarbeit im Landesverband Sachsen-Anhalt des SGSV, die Bedingungen. Sonst mache man das Jugendcamp gemeinsam mit den anderen Landesverbänden. Aber da Brandenburg und Sachsen abgesagt hatten, entschloss man sich zu einem eigenen Treffen.

Quedlinburger, aber auch Jugendliche aus den Vereinen Halle, Schwemsal, Kemberg und Senst hatten das Angebot des Verbandes genutzt. Die Voraussetzungen, so Raik Falz, seien sehr unterschiedlich, die Teilnehmer waren zwischen sieben und 16 Jahre alt. "Einige haben noch keine Begleithundeprüfung abgelegt", so der Obmann. Und auch die Sportarten, die mit den Hunden betrieben werden, fallen recht unterschiedlich aus.

Anne Barth etwa hat sich für Agility, also Ausdauersport entschieden. Marie-Kristin Rauschning vom Senster Hundesportverein bevorzugt mit ihrem Schäferhund die Vielseitigkeit. "Es ist schön, mit dem Hund auf anderen Plätzen zu sein und auch mal zu schauen, was andere für einen Sport machen", zeigte sich die 13-Jährige neugierig. Ihre Freundin Sandra Laaß aus Griebo kümmert sich derzeit um einen Welpen. "Es soll später ein Jagdhund werden", erzählte sie.

Sascha Hellmund aus Quedlinburg hat mit dem Hindernislauf angefangen, der Zwölfjährige hat mit seinem Schäferhundmischling inzwischen schon etliche Prüfungen abgelegt. Max Ebert, ebenfalls aus Quedlinburg, hatte den Hundesport zwischenzeitlich mal aufgegeben. Doch nun hat sich der 13-Jährige wieder für das Tier und gegen den Fußball entschieden. Mit einem Tier mache der Sport mehr Spaß, findet er.

Das machte es in der Tat. Mensch und Tier lernten eine Hindernisstaffel kennen und gingen auf Nachtwanderung. "Wir werden eine Vielseitigkeitsprüfung machen und haben die Chance zur Sucharbeit", erläuterte Falz die Möglichkeiten. Und am Ende war man sich einig: Nächstes Jahr gibt es wieder ein Camp.