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Kreatives Treffen mit Partnertausch

Von Stefanie Hommers 17.11.2006, 16:48

Wittenberg/MZ. - Und das zu möglichst vielen der Anwesenden. Partnertausch ist hier keineswegs anrüchig, sondern ausdrücklich erwünscht.

Bereits zum vierten Mal hatten Sparkasse, Wirtschaftsförderungsgesellschaft und Network Office zum zwanglosen Treffen mit Aussicht auf Anbahnung von Geschäftskontakten eingeladen und ein breites Spektrum von Firmeninhabern sowie Geschäftsführern war dem Ruf bereitwillig gefolgt.

Nach einer kreativen Eingangsphase, bei der die Teilnehmer aufgerufen waren, das Thema "Netzwerk" bildlich darzustellen (eine Idee der Arbeitsgemeinschaft für interdisziplinäre Lösungen AGIL aus Berlin), ging es an die Kontaktpflege. Zehn Firmen - durch Los bestimmt - präsentierten sich im Rahmen eines einminütigen Kurzvortrages. Vom Buchhändler über die Betreiberinnen eines Delikatessenladens bis zum Wirtschaftsberater stellten die Geschäftsleute sich und ihre Unternehmen einander in Einzelgesprächen vor. Zwang- aber nicht ziellos. Man wolle mit der Veranstaltung die Entwicklung von Wirtschaftsbeziehungen fördern, so Sparkassenchef Wilhelm Fisser. "Letztlich setzen wir darauf, dass die entstehenden Kontakte zu zählbaren Ergebnissen führen."

Als echter Fan der Kontaktbörse erwies sich Inge Harazin. Sie habe an allen vier Treffen teilgenommen, bekannte die Inhaberin des Sauerstoffzentrums in Piesteritz und sie gehe immer mit ein paar Aufträgen nach Hause. "Man muss dorthin gehen, wo das wirtschaftliche Leben angeregt wird, wo man neues erfährt und sich etwas abgucken kann", begründete sie ihre regelmäßige Teilnahme. Neben den alten Hasen in Sachen Kontaktpflege hatten sich indes auch Neulinge, wie die "Reimfee" Grit Werner aufs Parkett gewagt. Hinter ihrer Reimschmiede verbirgt sich ein Eine-Frau-Werbeunternehmen. Die Lammsdorferin verfasst PR-Texte und Hochzeitszeitungen, gestaltet Lyrik- und Musikprogramme. Vor kurzem hat sie sich auf einer Messe in Berlin präsentiert, in Wittenberg kam sie mit Maik Freder ins Gespräch, einem von zwei Geschäftsführern der Harnisch creativ planning GmbH. Das Wittenberger Unternehmen entwickelt und realisiert Stände, mit denen sich Firmen auf Messen von Magdeburg über Moskau bis Paris präsentieren und ist international wohl eher bekannt als in der Lutherstadt selbst, obschon seit 16 Jahren hier ansässig. Die Veranstaltung sei eine gute Gelegenheit, sich auch innerhalb der Region in Erinnerung zu rufen, so Freder.

Das Schöne an solchen Treffen seien die überraschenden Anregungen, fand Frank Pannier. Eigentlich, bekundete der Berliner Inhaber einer Firma, die Softwareprogramme für Fußballtrainer entwickelt, sei er solchen Veranstaltungen gegenüber skeptisch eingestellt. "Aber man lernt Menschen kennen, von denen man gar nicht gedacht hat, dass sie Geschäftspartner sein könnten." Am Ende eines anregenden Abends hatten unzählige Visitenkarten und Prospekte den Besitzer gewechselt; auf dem Heimweg hatte mancher mehr als nur einen Packen Papier im Gepäck.