1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Kemberg: Kemberg: Grundschule erhält kein Geld aus Landesprogramm

Kemberg Kemberg: Grundschule erhält kein Geld aus Landesprogramm

Von Rainer Schultz 10.08.2012, 16:31

Kemberg/MZ. - Das Landesförderprogramm "Stark III", das sich der energetischen Sanierung von Schulen und Kindergärten widmet, macht um Kemberg offenbar einen Bogen. Das erklärte Kembergs Bürgermeister Torsten Seelig (CDU) am Donnerstagabend vor Mitgliedern des Kultusausschusses. Das Stadtoberhaupt bemühte sich, zu ergründen, warum seine Einheitsgemeinde leer ausgehen soll. Doch was das Stadtoberhaupt am Telefon erfährt, bringt den Mann erst richtig in Rage. "Für mich ist das unverständlich, denn an der demografischen Entwicklung, die als Begründung ins Spiel gebracht wird, kann es nicht liegen", erklärt der Verwaltungschef.

Nach seinen Angaben befinden sich die Zahlen für Grundschulkinder in Kemberg bis 2018 in einer gesunden Größenordnung, die einen Blick in die Zukunft realistisch erscheinen lassen. "Die Kinder, über die wir reden, sind tatsächlich schon da. Schulen, die nicht in der Prioritätenliste stehen, erhalten hingegen eine Förderung. Wir sind außen vor. Da bin ich sauer und erwarte eine offizielle Begründung", so Seelig. Bei diesen Worten war dem Ausschussvorsitzenden Unmut anzusehen.

Fakten und Gründe zur Ablehnung forderte auch Evelin Erdmann. Dem schlossen sich Doris Ludley, Dirk Ludley, Kerstin Krüger und Udo Raab an, die ihren Urlaub extra unterbrochen hatten, um an der Sitzung teilzunehmen. Deutlich heraus zu hören war, dass sich die Kemberger nicht kampflos geschlagen geben. Die Kritik richtet sich - Namen wurden aber offiziell nicht genannt - an das Landesverwaltungsamt. Seelig hatte erst in dieser Woche erklärt, dass er diese Behörde für einsparbar hält. "Wir brauchen keine weitere Instanz zwischen Landesregierung und Kreisverwaltung", sagte er zur Begründung.

Die Volksvertreter haben aber nicht nur kritisiert, sondern auch eine Entscheidung auf den Weg gebracht. So sollen künftig die Kita-Gebühren für die neun Einrichtungen in Dabrun, Radis, Reuden, Schleesen, Selbitz, Wartenburg, Eutzsch, Rackith und Kemberg einheitlich sein. Gestaffelt nach Stundenzahl betragen diese beispielsweise für acht Stunden 145 Euro (Krippe bis drei Jahre) 135 Euro (drei bis sechs Jahre Kindergarten) und 65 Euro (Nachmittagshort von Schuleintritt bis 7. Klasse).