Jungtierschau in Reinharz Jungtierschau in Reinharz: Interesse an Kaninchen ist groß

Reinharz/MZ - Der Vorsitzende des Kaninchenzuchtvereins Rolf Quandt und seine Mitstreiter haben am vergangenen frühen Samstagnachmittag alle Hände voll zu tun. Steaks grillen, Würstchen verkaufen und vor allem das Beantworten vieler Fragen lassen keine Langweile aufkommen. Etliche Interessenten sind da, um sich auf der Reinharzer Rassekaninchen-Jungtierschau über den Leistungsstand der Züchter aus ihrem Ort und aus Kemberg zu informieren.
81 „Stallhasen“ in 16 Rassen hatten sich bereits am Vormittag den strengen Augen der Wertungsrichter gestellt. „Es handelt sich durchweg um Jungtiere aus diesem Zuchtjahr, die mindestens drei Monate alt sind“, erläutert Quandt. Begutachtet wurden jeweils vier Tiere einer Zuchtgruppe, die nach solchen Kriterien wie Körperbau, Fellhaar und rassetypischer Zeichnung beurteilt wurden. Für den Vorsitzenden und die zehn Mitglieder des 1982 gegründeten Vereins ist die Präsentation jedes Jahr der Höhepunkt.
30-jähriges Jubiläum
„Zweimal musste die Ausstellung ausfallen, ansonsten haben wir sie jedes Jahr durchgeführt. Heute haben wir also 30-jähriges Jubiläum“, verkündet Quant. Seit zehn Jahren leitet er die Geschicke der Gruppe von Kaninchenfreunden in seinem Dorf und weiß von so manchem Erlebnis zu berichten. Als Beispiel nennt er eine Autofahrt, in deren Verlauf der Pkw-Hänger mit seiner Fracht ein Rad verlor und umkippte. „Passiert ist zum Glück nichts, aber die Kaninchen haben wir dann im Wald wieder einfangen müssen“, erzählt er schmunzelnd.
Bereits seit frühester Kindheit hatte Bernd Schimmel Kontakt zu den Langohren. Zu züchten begann er mit „Alaskas“, heute nennt er zwanzig „Kleinwidder grau/weiß“ in der Zeichnungsfarbe „Mantelschecke“ sein Eigen. Mindestens zwei Stunden am Tag verbringt er bei den Nagern. Viele der nachgezüchteten „Mümmelmänner“ werden verkauft, einige landen jedoch auch in der Pfanne. „Wir legen allerdings größten Wert darauf, dass die Schlachtung sachgerecht passiert“, kommentiert der Reinharzer diese Vorgehensweise. Der Schutz der ihnen anvertrauten Tiere hat für den Verein oberste Priorität. Werden Kaninchen abgegeben, erhalten die neuen Eigentümer ein Merkblatt, auf welchem die wichtigsten Kriterien für eine artgerechte Haltung zusammengefasst sind.
Kleine Gäste aus Bayern
Seit zwei Jahren ist Roman Tatsch bei den Kaninchenfreunden. Dass er die Zucht bereits recht gut beherrscht, beweist seine Nominierung für den Stiftungspreis des Vereinsvorsitzenden aus Kemberg für seine „Grauen Wiener, wildfarben“.
Von weit her angereist sind der zwölfjährige Tobias Pfülb und sein Bruder Sebastian. Beheimatet in Bayern, verbringen sie einige Ferientage bei ihren Großeltern in Reinharz. „Ich habe auch zwei Zwergkaninchen zu Hause“, verkündet Tobias stolz. Kein Wunder, heißt sein Opa doch Rolf Quandt.